Die Aareal Bank muss auf Druck der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ihre Risikovorsorge drastisch erhöhen und rechnet 2004 mit einem Verlust nach Steuern von rund 100 Mill. Euro.
HB FRANKFURT/WIESBADEN. Der Aufsichtsrat der Wiesbadener Bank hat Vorstandschef Karl-Heinz Glauner bereits von seinen Aufgaben entbunden. Außerdem sei eine Kapitalerhöhung ohne Bezugsrecht geplant, teilte die im MDax notierte Bank zudem in der Nacht zum Dienstag mit.
Investoren fühlten sich erneut von der Aareal hinters Licht geführt und reagierten geschockt - der Kurs der Aareal-Aktie brach bei hohen Umsätzen im frühen Handel um fast ein Drittel ein auf 19,70 Euro und mehrere Analysten stuften die Aareal herunter.
„Wie kann man in der Risikoeinschätzung so daneben liegen - und zwar um mehrere hundert Mill. Euro. Mir ist auch völlig unverständlich wie das Management noch im August sagen konnte, es werde bei der Risikovorsorge von 160 Mill. und einem Gewinn von 100 Mill. Euro bleiben“, sagte Konrad Becker von Merck Finck. Ein anderer Analyst brachte es so auf den Punkt: „Die einzig gute Nachricht ist, dass Glauner schon gegangen ist.“ Ralf Dibbern von MM.Warburg stufte die Aareal auf „Sell“ von „Hold“ herunter. „Das Management hat weiter an Glaubwürdigkeit eingebüßt und noch gibt es keine Details zur Kapitalerhöhung“, sagte er zur Begründung. Über die Nachfolge Glauners machte die Bank keine Angaben. In Bankenkreisen hieß es dazu: „Wahrscheinlich wird es ein externer Kandidat werden.“
Andere Analysten werteten den Weggang Glauners äußerst negativ. Zum einen deute dies darauf hin, dass die Bank bei dem „Aufräumen der Bilanzen“ nicht so fortgeschritten war wie andere Hypothekenbanken. Andererseits habe gerade Glauner für das von Experten eigentlich sehr positiv bewertete Geschäftsmodell und die Internationalisierung gestanden. „Ich frage mich, wie die Aareal ohne Glauner voranschreiten soll“, sagte ein Analyst. Er äußerte zugleich die Vermutung, dass die Aareal Bank „nicht mehr lange eigenständig“ sein werde.
HB FRANKFURT/WIESBADEN. Der Aufsichtsrat der Wiesbadener Bank hat Vorstandschef Karl-Heinz Glauner bereits von seinen Aufgaben entbunden. Außerdem sei eine Kapitalerhöhung ohne Bezugsrecht geplant, teilte die im MDax notierte Bank zudem in der Nacht zum Dienstag mit.
Investoren fühlten sich erneut von der Aareal hinters Licht geführt und reagierten geschockt - der Kurs der Aareal-Aktie brach bei hohen Umsätzen im frühen Handel um fast ein Drittel ein auf 19,70 Euro und mehrere Analysten stuften die Aareal herunter.
„Wie kann man in der Risikoeinschätzung so daneben liegen - und zwar um mehrere hundert Mill. Euro. Mir ist auch völlig unverständlich wie das Management noch im August sagen konnte, es werde bei der Risikovorsorge von 160 Mill. und einem Gewinn von 100 Mill. Euro bleiben“, sagte Konrad Becker von Merck Finck. Ein anderer Analyst brachte es so auf den Punkt: „Die einzig gute Nachricht ist, dass Glauner schon gegangen ist.“ Ralf Dibbern von MM.Warburg stufte die Aareal auf „Sell“ von „Hold“ herunter. „Das Management hat weiter an Glaubwürdigkeit eingebüßt und noch gibt es keine Details zur Kapitalerhöhung“, sagte er zur Begründung. Über die Nachfolge Glauners machte die Bank keine Angaben. In Bankenkreisen hieß es dazu: „Wahrscheinlich wird es ein externer Kandidat werden.“
Andere Analysten werteten den Weggang Glauners äußerst negativ. Zum einen deute dies darauf hin, dass die Bank bei dem „Aufräumen der Bilanzen“ nicht so fortgeschritten war wie andere Hypothekenbanken. Andererseits habe gerade Glauner für das von Experten eigentlich sehr positiv bewertete Geschäftsmodell und die Internationalisierung gestanden. „Ich frage mich, wie die Aareal ohne Glauner voranschreiten soll“, sagte ein Analyst. Er äußerte zugleich die Vermutung, dass die Aareal Bank „nicht mehr lange eigenständig“ sein werde.
Schon 2003 hatte die Aareal ihr Ergebnisziel nach einer überraschenden Aufstockung der Risikovorsorge für faule Kredite allerdings klar verfehlt und verzeichnete unter dem Strich einen Gewinneinbruch auf 38 (2002: 87) Mill. Euro.
Die für die Refinanzierung entscheidende Kernkapitalquote beträgt den Angaben zufolge 6,2 Prozent. Das liegt zwar über den gesetzlich benötigten vier Prozent - ist aber nur knapp über den am Markt geforderten sechs Prozent.
Unterdessen ist die Aareal Bank auf Schadensbegrenzung bedacht und will das mit Altlasten behaftete vor allem deutsche Altportfolio von ihrem profitablen internationalen Kreditgeschäft trennen. Die Altlasten stammen aus in den neunziger Jahren vergebenen Krediten der Deutschen Bau- und Bodenbank und sollen mittelfristig abgebaut werden, teilte die Bank mit. „Diese Entscheidung hätte Glauner schon viel früher forcieren müssen. Die Bank ist nicht schnell genug von den inländischen Risiken herunter gekommen“, hieß es dazu in Bankenkreisen.
Insbesondere für das internationale Kreditgeschäft sei mit einem positiven Geschäftsverlauf bis zum Jahresende zu rechnen, teilte die Bank mit.