4500Pakistaner wollen ihren Glaubensbrüdern helfen

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schmuggler:

4500Pakistaner wollen ihren Glaubensbrüdern helfen

 
28.10.01 10:17
FOKUS 1 - Zivilisten bei US-Luftkrieg gegen Taliban getötet    
Kabul, 28. Okt (Reuters) - Bei neuen amerikanischen Luftangriffen im Raum Kabul sind nach Augenzeugenberichten am Sonntag zehn Zivilisten getötet worden. Erstmals wurde auch das Gebiet der Nordallianz getroffen, die Verbündeten der USA im Kampf gegen die gegen die Regierung. In zwei Dörfern starben nach Berichten der Bewohner drei Menschen. Im benachbarten Pakistan machten sich am Sonntag 4500 bewaffnete Freiwillige wieder auf den Weg nach Afghanistan, um der dortigen Regierung der radikalislamischen Regierungspartei Taliban gegen die USA zu helfen. Nach den Anschlägen am 11. September haben die USA einen Feldzug gegen die ihrer Meinung nach Verantwortlichen begonnen.

Die Nachtangriffe waren nicht so intensiv wie die als besonders heftig beschriebenen Einsätze von Freitag auf Samstag, gingen aber auch bei Tagesanbruch weiter. Sie sollen der Nordallianz, der früheren Regierung, den Vormarsch nach Kabul ermöglichen, von sie die Taliban 1996 vertrieben. In der Hauptstadt gab es am Morgen zwei Einschläge. Nahe einer Flugabwehrstellung der Regierungstruppen im Stadtteil Kalaje Chatir wurde ein Haus getroffen. Die Mutter berichtete weinend, ihr Mann und ihre sieben Kinder seien tot. Sie hätten gerade beim Frühstück gesessen. Augenzeugen berichteten, an einer anderen Stelle Kabuls sei ein Kleinbus mit einer anderen Familie getroffen worden, die vor den Luftangriffen habe fliehen wollen. Zwei Menschen seien getötet, die anderen verletzt worden.

Beim ersten versehentlichen Einschlag in besiedeltem Gebiet der Nordallianz starben am Samstag drei Menschen. In der Ortschaft Ghanichel trugen am Sonntag die Menschen die Frau zu Grabe, die von einer Rakete getötet worden war. Zehn weitere Bewohner des Dorfes wurden verletzt. Ein paar Kilometer weiter südlich, in der Ortschaft Chanaka, habe eine Rakete zwei Kinder getötet, berichteten verletzte Durchreisende dem Ortskommandanten Isatullah. Der arabische Fernsehsender El Dschasira meldete den Tod von zehn Menschen in einem Dorf der Nordallianz, nannte aber keinen Ortsnamen.

Die Regierung sagt, seit Beginn des Luftkrieges am 7. Oktober seien etwa 1000 Zivilisten ums Leben gekommen. Zudem zwangen irrtümliche Treffer in Lagerhäusern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Kabul die Hilfsorganisation am Samstag, die Versorgung der Menschen in der Hauptstadt einzustellen.

Kenner des Landes sagten am Wochenende in einer Zwischenbilanz, die Taliban hätte ihre 90 Prozent des Landes so fest im Griff wie zuvor. Die Taliban-Strukturen seien noch völlig intakt, sagte Fasal-ur-Rahman, ein Wissenschaftler des pakistanischen Institutes für Strategische Studien. Ein Sprecher der französischen Hilfsorganisation Action Contre la Faim, die mit 700 Mitarbeitern in Afghanistan vertreten ist, bestätigte dies. Von einem Zusammenbruch könne derzeit keine Rede sein. Der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon sagte, ihr Fanatismus werde die Taliban vielleicht noch bis nächstes Jahr durchhalten lassen.

Zu den entschlossensten Kämpfern gehören die Freiwilligen aus den arabischen Staaten, Pakistan und Tschetschenien in den Verbänden der Taliban und der El Kaida. Diese internationale Organisation des moslemischen Extremisten Osama bin Laden vermuten die USA hinter dem gewaltsamen Tod von vermutlich mehr als 5400 Menschen am in New York sowie bei Washington und Pittsburgh.

In Pakistan sind seit Samstag 4500 weitere Freiwillige mit Bussen, Lastwagen und anderen Fahrzeugen zur afghanischen Ostprovinz Kunar unterwegs, um sich dem Kampf gegen die USA anzuschließen. Sie sind unter anderem mit Sturmgewehren und Garantwerfern bewaffnet. Sie hatten zwölf Kilometer vor der Grenze übernachtet. Pakistan hat sich den USA beim "Feldzug gegen den internationalen Terrorismus" angeschlossen, doch sieht sich Präsident Pervez Musharraf wachsendem Widerstand der eigenen radikalen Moslems gegenüber. Die Freiwilligen-Brigade wird von einem der Wortführer der Islamisten, Sufi Mohammad, kommandiert. Für Montag hat die Partei Dschamiat Ulema Islam zu landesweiten Protesten aufgerufen.

kjf/sws

Schmuggler
hjw2:

Gut, 12 Km nach der Grenze die nächste

 
28.10.01 10:31
Übernachtung...lassen sich leichter entsorgen.
DarkKnight:

Michael Quast, ein hessischer Kabarettist,

 
28.10.01 10:52
hat vor mehr als 10 Jahren einen Plot gezeigt, in dem er einen Bomberpiloten simuliert ... jemand, der mit Mach2 oder 600 m/sec keine Ahnung mehr hat, wo er fliegt und was wo abgeworfen wird.

Seine Visionen sind damals mit Pfiffen abgestraft worden, genauso wie die Warnungen vor zunehmender Ausländerfeindlichkeit und gesetzgeberischen Konsequenzen.

Es ist dabei ganz einfach, Prognosen zu erstellen, manchmal hat man nur Schwierigkeiten, an die eigenen Überlegungen zu glauben: die Welt besteht zunächst in der Phantasie, dann im Willen und letzlich in der Wirklichkeit.

Das aufmerksame Verfolgen der "Phantasien" geschieht durch nuancierte Wahrnehmung dessen, was öffentlich gemacht wird (Parteien zensieren sehr genau, wer was sagen darf), und die Folgewirkungen werden der öffentlichen Diskussion überlassen. Diese entscheidet letztlich über die Umsetzung, wobei eine Steuerung nicht auszuschließen ist.

Wir sind alle zu Affen verkommen und wenn man verheiratet ist, weiß man, daß die Wahrheit so verdreht wird, daß man sich sogar noch dafür entschuldigen muß.

Cya
schmuggler:

Dark

 
28.10.01 11:15
Will heißen: Trau´ keinem über 30?
schmuggler:

--

 
28.10.01 16:08
 28. Okt,16:37 REUTERS  

FOKUS 2 - Schröder - US-Angriffe auf Afghanistan fortsetzen  

(neu: Schröder in Pakistan, Lubbers-Äußerung, Details) Islamabad, 28. Okt (Reuters) - Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich bei einem Besuch in Pakistan gegen eine Aussetzung der US-Angriffe auf Afghanistan ausgesprochen. Nach einem Treffen mit Präsident Pervez Musharraf nannte es Schröder am Sonntag in Islamabad bedauerlich, dass bei den Bombardements auch Zivilisten umgekommen seien. Er hielte es jedoch für einen Fehler, wenn die Angriffe nun ausgesetzt würden. Ferner sei er sich mit Musharraf einig, dass nach einem Sturz der Taliban eine neue Regierung unter den Schutz der UNO gestellt werden sollte. Augenzeugen berichteten, beim Beschuss Kabuls seien zehn Zivilisten getötet worden. In Pakistan machten sich 4500 bewaffnete Freiwillige auf den Weg nach Afghanistan, um den Taliban im Kampf gegen die USA beizustehen. Kritiker der US-Luftangriffe hatten sich für eine vorübergehende Einstellung der Bombardements ausgesprochen, damit Hilfsorganisationen Lebensmittel für die Not leidende Bevölkerung liefern könnten. Außerdem fordern sie, dass die Angriffe nicht bis in den moslemischen Fastenmonat Ramadan ausgedehnt werden, der Mitte November beginnt. Die USA bemühen sich um eine breite Unterstützung in der moslemischen Welt für den von ihnen erklärten Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Diese Unterstützung könnte bei einer Fortsetzung der Angriffe im Ramadan bröckeln. Die USA greifen mit britischer Unterstützung seit dem 7. Oktober Stellungen der Taliban und der Gruppe El Kaida des moslemischen Extremisten Osama bin Laden an. Die USA machen ihn für die Anschläge in New York und bei Washington verantwortlich, bei denen vermutlich mehr als 5000 Menschen getötet worden. Schröder sagte, er hielte es für falsch, wenn die Angriffe zum jetzigen Zeitpunkt eingestellt würden, denn dann würde es noch schwieriger werden, eine politische Lösung für Afghanistan zu finden. Eine Feuerpause würde auch die Versorgungsprobleme der Menschen nicht lösen, sagte Schröder. Deshalb sei er fest davon überzeugt, dass die Angriffe fortgesetzt werden müssten. Eine neue Regierung in Afghanistan wird nach Schröders Worten den Schutz der Vereinten Nationen (UN) benötigen und für eine gewisse Zeit unter deren Dach arbeiten müssen - eine Idee, der die UN selbst skeptisch gegenüberstehen. In der afghanischen Hauptstadt Kabul gab es am Sonntag Augenzeugenberichten zufolge bei US-Angriffen wieder Todesopfer unter der Zivilbevölkerung. Nahe einer Flugabwehr-Stellung der Taliban-Truppen sei ein Wohnhaus getroffen worden. Eine dort lebende Frau berichtete weinend, ihr Mann und ihre sieben Kinder seien tot. Sie hätten gerade beim Frühstück gesessen. Zeugen berichteten, an einer anderen Stelle Kabuls sei ein Kleinbus mit einer Familie getroffen worden, die vor den Luftangriffen habe fliehen wollen. Zwei Menschen seien dabei getötet und die anderen verletzt worden. Die US-Angriffe sollen auch dazu dienen, der oppositionellen Nordallianz den Vormarsch nach Kabul zu erleichtern. Beim Einschlag einer Rakete in deren Gebiet waren am Samstag drei Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Taliban-Regierung sind seit Beginn der US-Angriffe am 7. Oktober etwa 1000 Zivilisten ums Leben gekommen. Die USA bestreiten diese Angaben. Bombentreffer in Lagerhäusern des Roten Kreuzes in Kabul zwangen die Hilfsorganisation, die Versorgung der Menschen in der Hauptstadt einzustellen. Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Ruud Lubbers, forderte bei einem Besuch in Pakistan die Regierung auf, keine afghanischen Flüchtlinge mehr abzuschieben. Präsident Musharraf rechnet nach eigenen Angaben mit weiteren zwei Millionen Flüchtlingen, wenn er die Grenzen zu Afghanistan öffnen würde. In Pakistan halten sich bereits 2,5 Millionen afghanische Bürgerkriegsflüchtlinge auf. Von Pakistan aus sind seit Samstag 4500 weitere Freiwillige mit Bussen, Lastwagen und anderen Fahrzeugen zur afghanischen Ostprovinz Kunar unterwegs, um sich dem Kampf gegen die USA anzuschließen. Sie sind unter anderem mit Sturmgewehren und Granatwerfern bewaffnet. Sie hatten vor der Grenze übernachtet und versammelten sich am Sonntag in der Kleinstadt Lagharay, sechs Kilometer von der Grenze entfernt. "Wir müssen unsere moslemischen Brüder schützen", riefen die Kämpfer. Das Freikorps wird von dem Moslemextremisten Sufi Mohammad angeführt, der zum Heiligen Krieg gegen die USA aufgerufen hat. bek/akr  
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