La Française Group: 'Klimaveränderungen können die Wirtschaft auf vielfältige Art und Weise beeinflussen. Dazu zählen wir Übergangsrisiken und -chancen sowie physische Risiken.'

Freitag, 20.12.2019 10:10 von DGAP - Aufrufe: 215

DGAP-Media / 20.12.2019 / 10:06

20. Dezember 2019

Kommentar

Der von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verkündete "Green Deal" der EU stößt bereits auf Widerstand. Auch die Klimakonferenz in Madrid lieferte für viele Beteiligte nicht die gewünschten Ergebnisse. Dabei birgt der Klimawandel eine Vielzahl an Risiken, die sich unmittelbar auf die Wirtschaft auswirken. Lesen Sie dazu einen Kommentar von Roland Rott, Managing Director of Inflection Point, La Française. "Klimaveränderungen können die Wirtschaft auf vielfältige Art und Weise beeinflussen. Dazu zählen wir Übergangsrisiken und -chancen sowie physische Risiken."

Übergangsrisiken beschreiben die wirtschaftlichen Auswirkungen, die sich aus regulatorischen und marktbedingten Veränderungen aufgrund des Klimawandels ergeben. Beispiele für Regulierungsmaßnahmen sind CO2-Steuern und CO2-Preise. Unter anderem legen sie durch das EU-Emissionshandelssystem und die EU-Gesetzgebung verbindliche Reduktionsziele für Neuwagen fest. Ein Beispiel für eine positiv marktorientierte Übergangsmöglichkeit ist der deutliche Rückgang der Kosten für erneuerbare Energien, da sich die Solar- und Windindustrie weiterentwickelt und kostengünstigere, effizientere Technologien bereitstellt, die mit fossilen Kraftstoffen konkurrieren können.

Physische Risiken hingegen beschreiben die direkten Auswirkungen auf Unternehmen und Verbraucher als Folge von Ereignissen im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Ein sich erwärmendes Klima bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich - unter anderem die Zunahme und Stärke von extremen Wetterereignissen (z. B. Überschwemmungen, Waldbrände und Hurrikane), die Verschärfung der Wasserknappheit durch Dürre und den Anstieg des Meeresspiegels. Aufgrund der Abhängigkeit vom Wasser und der Fragilität der Ökosysteme ist die landwirtschaftliche Produktion besonders betroffen. Industrieunternehmen mit Produktionsstätten an tiefergelegenen Küsten oder in hurrikangefährdeten Regionen (z. B. Golf von Mexiko) sind von Produktionsausfällen bedroht.

Trotz der unübersehbaren Risiken schaffen die Auswirkungen des Klimawandels allerdings auch Chancen für Unternehmen, die Lösungen zur Bewältigung der Klimakrise liefern oder ermöglichen.

Die finanziellen Risiken und Herausforderungen für das Wirtschaftssystem

Wir sind der Meinung, dass Klimarisiken die wirtschaftliche Aktivität erheblich beeinträchtigen können. Nach Angaben der Arbeitsgruppe "Climate-related Financial Disclosures" (TCFD) stellt der Klimawandel ein potenzielles systemisches Risiko für die Finanzstabilität dar. Deshalb bewerten wir die finanziellen Risiken des Klimawandels für die Unternehmen, in die wir investieren. Dies ist eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe - zumal sich die Klimarisiken "nichtlinear" auswirken: Es wird eher zu plötzlichen Konjunkturschocks durch extreme Wetterereignisse als zu einem steten Übergang kommen.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft transformieren sich auf unterschiedliche Weisen in finanzielle Risiken, die Organisationen und Einzelpersonen betreffen. Für viele Unternehmen bedeutet das vor allem niedrigere Gewinne und höhere Kosten. Beispielsweise wird es für Unternehmen in der Automobilbranche schwieriger, Autos mit Verbrennungsmotoren zu verkaufen, da sie gleichzeitig mehr Geld für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und Batterietechnik bereitstellen müssen. Dies könnte sich negativ auf die Dividendenzahlungen auswirken, auf die viele Menschen als eine zentrale Einkommensquelle für ihren Ruhestand angewiesen sind. In Sektoren mit hohem CO2-Ausstoß besteht zusätzlich das Risiko einer Wertminderung von Vermögenswerten, wie beispielsweise die Reserven von Öl- und Gasexplorationsunternehmen.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Finanzsektor

Die Europäische Zentralbank hat in diesem Monat verkündet, dass sie erwägt, Klimarisiken in ihre zukünftigen Stresstests für Banken aufzunehmen. Die Ausrichtung und der Zeitplan der Umsetzung sind jedoch noch nicht bekannt. Wir glauben, dass es für die Banken, insbesondere angesichts der jüngsten Maßnahmen der Europäischen Kommission, eine unmittelbare Priorität sein sollte, solide Bewertungen des Klimarisikos durchzuführen und offenzulegen. Die bereits genannte Arbeitsgruppe TCFD stellt dazu den nötigen Rahmen bereit, der bislang von den Banken allerdings noch nicht in zufriedenstellendem Maße aufgegriffen wurden.

 

Über La Française

Gemeinsam investieren

Seit 40 Jahren entwickelt La Française Kernkompetenzen im Asset Management für Dritte.

La Française verfolgt ein Multi-Expertise-Geschäftsmodell, das sich in vier Kernbereiche aufteilt: Wertpapiere, Immobilien, Investmentlösungen und Direktfinanzierung. Die Unternehmensgruppe spricht institutionelle und Privatkunden weltweit an.

Mit 607 Mitarbeitern verwaltet La Française an den Standorten Paris, Frankfurt, Genf, Hamburg, Stamford (CT, USA), Hongkong, London, Luxemburg, Madrid, Mailand, Seoul und Singapur ein Vermögen von 68 Milliarden Euro (Stand 30.09.2019).

La Française gehört zu Credit Mutuel Nord Europe (CMNE), einer in Nordfrankreich und Belgien ansässigen Banken- und Versicherungsgruppe mit einem regulatorischen Eigenkapital von 3,3 Mrd. Euro (per 01.01.2019). Kontakt:

La Française Asset Management GmbH

Ralf Droz : +49 69 97 57 43 73 - rdroz@la-francaise.com

Heidi Rauen : +49 69 33 99 78 13 - hrauen@dolphinvest.eu Disclaimer:

Dieser Kommentar richtet sich an nicht-professionelle Anleger im Sinne der MiFID II. Der Kommentar dient ausschließlich zu informativen Zwecken und nicht als Ersatz von Vorhersagen, als Research-Produkt oder Anlageempfehlung, und darf auch nicht als solche verstanden werden. Er stellt keine Anlageempfehlung oder ein Angebot dar, auch keine Einladung oder Empfehlung, in bestimmte Anlagen zu investieren oder eine wie auch immer geartete Anlagestrategie zu verfolgen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die von der La-Française-Gruppe geäußerten Meinungen beruhen auf gegenwärtigen Marktkonstellationen und können ohne Vorankündigung geändert werden. Diese Meinungen können sich von denen anderer Berater der Branche unterscheiden. Veröffentlicht von La Française AM Finance Services, dessen Hauptsitz sich in der 128 Boulevard Raspail, 75006 Paris, Frankreich, befindet, eine Gesellschaft, die durch die Autorité de Contrôle Prudentiel als Finanzdienstleister mit der Registernummer 18673 X, einer Tochtergesellschaft der de La Française, beaufsichtigt wird. Die La Française Asset Management ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft, die von der AMF unter der Registernummer GP97076 am 01. Juli 1997 zugelassen wurde.

Ende der Pressemitteilung
Emittent/Herausgeber: La Française Group Schlagwort(e): Finanzen

20.12.2019 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap.de


941263  20.12.2019 

fncls.ssp?fn=show_t_gif&application_id=941263&application_name=news&site_id=ariva
Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.