Die Frankfurter Skyline im Abendrot (Symbolbild).
Donnerstag, 23.06.2022 18:23 von | Aufrufe: 1467

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Konjunktursorgen belasten deutlich

Die Frankfurter Skyline im Abendrot (Symbolbild). © jotily / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ängste in puncto Gasversorgung und die schwächelnde Konjunktur haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag deutliche Verluste beschert. Der Dax rutschte um 1,76 Prozent auf 12 912,59 Punkte ab und fiel damit auf den tiefsten Stand seit Anfang März. Der MDax sank um 2,74 Prozent auf 26 499,68 Zähler. Auch moderate Kursgewinne der US-Börsen lieferten keinen Rückenwind.

"Die Flucht aus risikobehafteten und konjunktursensitiven Anlagen wie Aktien geht auch am Donnerstag weiter", schreibt Andreas Lipkow, Marktstratege bei Comdirect. Die Konjunktur im Euroraum sende eindeutig negative Signale. "Verschärft wird die wirtschaftliche Situation durch die geopolitische Gemengelage und den Ereignissen rund um den Ukraine-Krieg." Der trete an den Finanzmärkten zwar etwas in den Hintergrund, habe an seiner Brisanz allerdings nichts verloren.

In Europa drückten am Donnerstag die Stimmungsdaten der Unternehmen aus der Euroregion auf die Laune der Anleger. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel im Juni auf den tiefsten Stand seit knapp eineinhalb Jahren und auch stärker als Analysten erwartet hatten. "Die Zahlen enttäuschen auf ganzer Linie und die ungünstigen Rahmenbedingungen aus hohen Preisen, vor allem bei Rohstoffen und Vorprodukten, sowie die Lieferengpässe, Personalmangel und steigende Zinsen trüben die Perspektiven deutlicher als bisher", kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba. Bereits tags zuvor hatte Fed-Chefs Jerome Powell eine Rezession in den USA nicht ausschließen wollen.

Mit Blick auf die Einzelwerte standen vor allem Banken unter Druck. Als schwächster Dax-Wert verlor die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) satte 12,2 Prozent und sackte auf den tiefsten Stand seit Anfang März. Im MDax rutschten Papiere der Commerzbank (Commerzbank Aktie) um 11,8 Prozent hinab. Auf der Branche lastet die Sorge, dass die Menschen und Unternehmen im Fall einer Rezession Schwierigkeiten bekommen, Kredit zurückzuzahlen. Auch auf europäischem Parkett schnitten die Geldhäuser mit am schlechtesten ab.

Versorger nahmen hingegen einen Spitzenplatz ein, wovon auf dem deutschen Markt RWE profitierte. Papiere des Energiekonzerns legten im schwachen Dax um 0,6 Prozent zu. RWE gilt als Profiteur der Energiekrise, weil der Konzern sich auf Erneuerbare Energien konzentriert und für den Notfall noch Braunkohle-Kraftwerke in Bereitschaft hält. Schlecht lief es hingegen für den Kraftwerksbetreiber Uniper, Deutschlands größten Importeur russischen Gases. Seine Papiere fielen infolge der von der Bundesregierung ausgerufenen Gas-Alarmstufe um 6,3 Prozent.

Doch nicht nur Energie ist knapp, sondern auch Lebensmittel. Die Debatte über das Thema Biosprit lässt die Anleger in diesen Zeiten nicht los: Die Papiere von Verbio erwischte es schwer mit einem Einbruch um fast 20 Prozent nach einem Medienbericht, wonach sich mehrere Länder innerhalb der G7-Gruppe dafür starkmachen, auf Vorschriften zur Verwendung vorübergehend zu verzichten.

Ansonsten standen vor allem Analysteneinschätzungen im Fokus - und die bezogen sich auf Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe. So wurden Aroundtown von JPMorgan auf "Underweight" abgestuft, was die Aktie mit 6,6 Prozent belastete. Zu den 5,6 Prozent leichteren Rheinmetall (Rheinmetall Aktie) Aktien äußerte sich Analyst Richard Schramm von der britischen Bank HSBC nach starkem Lauf nun vorsichtiger.

Auf europäischem Parkett verlor der EuroStoxx 50 0,8 Prozent auf 3436,29 Punkte. Kursverluste von bis zu einem Prozent mussten auch jeweils die Leitindizes in Paris und London einstecken. In New York notierte der Dow Jones Industrial am späten Nachmittag knapp im Minus.

Der Euro kostete zuletzt 1,0508 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0493 (Mittwoch: 1,0521) Dollar (Dollarkurs) festgesetzt.


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in DAX
ME95F0
Ask: 12,29
Hebel: 21,60
mit starkem Hebel
Zum Produkt
ME771V
Ask: 30,16
Hebel: 6,66
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
Morgan Stanley
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: ME95F0,ME771V,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

18.161,01
+1,36%
DAX Chart
5.006,85
+1,37%
Euro Stoxx 50 Chart
26.175,48
+0,51%
MDAX (Performance) Chart

Kurse deutscher Bundesanleihen stiegen am Donnerstag deutlich. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von 1,60 Prozent am Vortag auf 1,36 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 1,16 Prozent auf 133,05 Punkte, während der Bund-Future um 1,19 Prozent auf 145,08 Punkte zulegte./jcf/tih/mis

--- Von Jan Christoph Freybott, dpa-AFX ---

Werbung

Mehr Nachrichten zum DAX kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News