In Hongkong demonstrieren Zehntausende für mehr Demokratie. Die Regierung hält hart dagegen, in der Wirtschaft findet der Kurs sogar Unterstützer. Ökonomen sorgen sich nicht um die Finanzmärkte – aber um die Immobilien.
Tausende Demonstranten am Tag, Zehntausende in der Nacht: Der Alltag in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong steht seit Tagen im Schatten von Großkundgebungen. Die Protestgruppen fordern grundsätzlich mehr demokratische Mitbestimmung, einen Beleg dafür, dass das Prinzip „ein Land, zwei Systeme“ in der chinesischen Sonderverwaltungszone funktioniert. Ein paar Tausende, meist Studenten, die die Großmacht China herausfordern – für die Zentralregierung in Peking ist es die größte politische Herausforderung seit den Studentenprotesten 1989 auf dem Platz des himmlischen Friedens.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist seit den Ereignissen vor 25 Jahren deutlich offener, westlicher geworden – dies gilt aber in weiten Teilen nur für Wirtschaft und Kultur. Noch immer verhindert die Regierung in Peking Demokratisierung und freie Meinungsäußerung, Fälle wie die Inhaftierung des Partei-kritischen Künstlers Ai Weiwei bezeugen das. Die aktuellen Proteste entzündeten sich an dem Vorhaben Pekings, für 2017 zwar direkte Wahlen zuzulassen, aber keine freie Nominierung der Kandidaten für das Amt des Regierungschefs erlauben zu wollen.
Besonders der Einsatz von Tränengas gegen friedliche Demonstranten in der Nacht zum Montag trieb die Hongkonger, die traditionell sehr diszipliniert demonstrieren, in Scharen auf die Straßen. In der Nacht auf Dienstag hielt sich die Polizei war betont zurück. Der harte Kurs der Behörden und die strikte Ablehnung der Forderungen schürt die Angst vor einer Eskalation der Ereignisse. Die größte Furcht, nicht nur der Zentralregierung in Peking: ein politischer Flächenbrand.
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