Die Zahl der Lebensversicherungsverträge in Deutschland sinkt laut Branchenverband deutlich. Das hat nicht nur mit dem Niedrigzins zu tun.
Sie ist der Deutschen liebstes Finanzprodukt: Die Versicherung zur Altersvorsorge. Rund 88 Millionen solcher Versicherungen gibt es hierzulande. Doch im Schatten von Niedrigzinsen und Anlagenotstand hat diese seit Jahrzehnten andauernde Liebe inzwischen eine deutliche Abkühlung erfahren.
Nach den jüngsten Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schrumpfte die Anzahl der Verträge im vergangenen Jahr deutlich. Waren es 2016 noch etwa 85 Millionen Verträge allein bei Lebensversicherungen, so sank die Zahl im abgelaufenen Jahr um rund ein Prozent auf rund 84,1 Millionen Verträge, wie aus der neuen Statistik „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2017“ hervorgeht, die dem Handelsblatt vorliegt. 2015 waren es noch 86,7 Millionen Policen gewesen.
Die klassische Lebensversicherung war lange der Gewinnbringer der Branche. Doch ein zehn Jahre lang anhaltender Niedrigzins und sinkende Renditen haben die Policen für viele Kunden inzwischen unattraktiv gemacht. Der Garantiezins liegt derzeit bei mageren 0,9 Prozent.
„Wir haben intensive Kundenbefragungen durchgeführt und festgestellt, dass es eine Zielgruppe gibt, die wir nicht systematisch erreichen: Jüngere Menschen, die großen Wert auf Flexibilität legen und ein voll digitales Angebot wollen“, sagte Volker Priebe, Vorstand der Allianz (Allianz Aktie) Leben, erst vor wenigen Tagen. Denn es ist nicht nur die expansive Geldpolitik der Notenbanken, die auf dem Klassiker lastet, sondern auch der demografische Wandel.
Nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma KPMG werden die Prämieneinnahmen der Lebensversicherer in Deutschland angesichts der demografischen Entwicklung bis zum Jahr 2030 um rund sechs Milliarden Euro sinken. Denn die Sprache der Demoskopie ist eindeutig.
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