Weil Trumps Wirtschaftsstrategie so schwer einschätzbar ist, werden Staatsanleihen aus der Euro-Zone beliebter - besonders bei Zentralbanken.
Staatsanleihen aus der Euro-Zone werden für Anleger wieder attraktiver. Dahinter steckt die Unsicherheit über die Richtung der US-Wirtschaft unter Präsident Donald Trump und die Aussicht auf steigende Zinsen in Europa. Vor allem Zentralbanken sind Finanzkreisen zufolge verstärkt an den Schuldtiteln aus dem Währungsraum interessiert. Führend seien hier China und Norwegen. Gerade China suche nach Alternativen zu Dollar-Investitionen. Hintergrund dürfte auch der Handelsstreit zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt sein, den der US-Präsident zuletzt befeuert hatte. Hinzu kommt der drohende Anstieg der US-Staatsverschuldung im Zuge von Trumps radikaler Steuerreform und seinen massiven Konjunkturprogrammen.
Notenbanken mischten Finanzmarktdaten zufolge bei der Ausgabe belgischer und französischer Staatspapiere sowie von Titeln der deutschen Förderbank KfW mit größeren Käufen zuletzt kräftig mit. Sie sichern sich üblicherweise stets zwischen fünf und 15 Prozent europäischer Staatstitel mit längeren Laufzeiten. In diesem Jahr sind die Zahlen jedoch merklich gestiegen: Bei einer Emission zehnjähriger belgischer Bonds im Volumen von fünf Milliarden Euro erwarben Notenbanken 20 Prozent Anteile, bei einem 15-jährigen Papier 26 Prozent. Bei der Auktion eines fünfjährigen Titels der KfW im Volumen von vier Milliarden Euro waren es gar 43 Prozent.
„Die Teilnahme von Zentralbanken hat sich dieses Jahr sehr bemerkbar gemacht“, sagte die Leiterin der belgischen Schulden-Agentur, Anne Leclercq. Normalerweise interessierten sich Notenbanken für Laufzeiten bis zu zehn Jahren. „Aber selbst für unsere 15-jährige Anleihe gab es eine rege Nachfrage.“ Zu einzelnen Investoren wollte sie sich nicht äußern.
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