Frankfurt am Main ist einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. (Symbolfoto)
Montag, 20.09.2021 15:01 von | Aufrufe: 1067

Aktien Frankfurt: Sehr schwaches Debüt für Dax 40 wegen China-Sorgen

Frankfurt am Main ist einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. (Symbolfoto) pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorgen um die sich zuspitzende Krise um den chinesischen Immobilienkonzern Evergrande haben den seit diesem Montag auf 40 Werte aufgestockten Dax schwer belastet. Der deutsche Leitindex rutschte auf ein Tief seit Mitte Mai und verlor zuletzt rund drei Prozent auf 15 030,33 Zähler. Die China-Risiken bei gleichzeitiger Kaufzurückhaltung vor den geldpolitischen Signalen der US-Notenbank in dieser Woche ergaben am Aktienmarkt eine toxische Mischung.

Aktuelle Indikationen für den US-Leitindex Dow Jones Industrial lassen auch in New York einen düsteren Wochenstart erwarten. Seit dem Dax-Rekord im August wächst der Konjunkturpessimismus an den Märkten.

Es müsse nun geschaut werden, wie die Reaktionen und Einschätzungen der US-Investoren auf die Ereignisse um Evergrande ausfallen und davon dürfte der weitere Handelsverlauf abhängen, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Die Euphorie der Dax-Neugestaltung sei jedenfalls bereits am ersten offiziellen Handelstag mit 40 Mitgliedern verpufft. Von den zehn neuen Gesichtern im Dax ist mit dem deutsch-französischen Flugzeughersteller Airbus auch ein neues Index-Schwergewicht. Airbus verloren bislang 3,9 Prozent.

Auch der von 60 auf 50 Werte reduzierte MDax der mittelgroßen Börsenwerte gab zum Wochenauftakt deutlich nach. Am Nachmittag stand er 2,12 Prozent tiefer auf 34 543,29 Punkte. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 gab auf dem tiefsten Niveau seit Ende Juli um 2,84 Prozent nach auf 4013,69 Punkte.

Banken zählten neben Rohstoffwerten europaweit zu den größten Verlierern im sehr schwachen Marktumfeld. Im Dax lagen Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) mit minus 6,6 Prozent am Ende, im MDax verbuchten die Commerzbank-Papiere mit 8,2 Prozent einen noch höheren Abschlag. Die Sorge, dass die Evergrande-Krise weitere Kreise zieht, sei der Hauptgrund für den Kursrutsch auch in Europa, erklärte Analyst Neil Wilson von Markets.com. Zuletzt hatten mehrere Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit von Evergrande weiter heruntergestuft und vor Zahlungsausfällen gewarnt. "Die Angst vor einer nächsten Immobilienkrise ist zurzeit groß", ergänzte Christian Henke vom Broker IG.

Im MDax standen zudem Lufthansa (Lufthansa Aktie) im Fokus. Die Airline stellt mit einer Kapitalerhöhung die Weichen für die Rückzahlung der deutschen Staatshilfen. Nach anfänglichen Kursverlusten notierten die Papiere zuletzt mit plus 0,6 Prozent. Anleger gewichteten letztlich höher, dass die Airline ihre Abhängigkeit vom Staat verringert und wieder mehr eigenen Gestaltungsspielraum bekommt.

Im Schlepptau der weiter sinkenden Metallpreise verloren Stahlwerte wie Thyssenkrupp (ThyssenKrupp Aktie) 6,5 Prozent, Salzgitter gaben um 5,4 Prozent nach.

Der Euro weitete seine Verluste der vergangenen Woche aus und kostete am Nachmittag 1,1708 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag noch auf 1,1780 Dollar (Dollarkurs) festgesetzt.

Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,35 Prozent am Freitag auf minus 0,38 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 145,02 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,43 Prozent auf 171,77 Punkte zu./ajx/men


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--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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