Optionsschein

Der Wert eines Optionsscheins

Optionsscheine können ganz unterschiedliche Ausstattungsmerkmale haben. Für jede Erwartungshaltung gibt es den richtigen Schein.

Die Optionsscheinsprache kennt dafür diverse Begriffe.

Der Preis eines Optionsscheines setzt sich zusammen aus dem so genannten inneren Wert und dem Zeitwert. Letzterer ist die Differenz zwischen Optionsscheinpreis und innerem Wert. Dieser Zeitwert ist als Entgelt für die "Lebensdauer" eines Optionsrechts zu interpretieren. Je länger die Restlaufzeit einer Option, desto wertvoller ist sie. Das liegt an der Hoffnung bzw. an der Annahme, dass der während der Restlaufzeit erzielbare Differenzbetrag über eine Kursveränderung des Basiswertes bis zum Ende noch steigen kann. So erklärt sich auch, dass der Zeitwert eines Optionsrechts mit abnehmender Restlaufzeit sinkt und schließlich gegen null tendiert, wobei der Verfall des Zeitwertes zum Laufzeitende stark zunimmt. Am Laufzeitende besteht der Preis eines Optionsscheines nur noch aus dem inneren Wert.

Ein Optionsschein hat immer einen inneren Wert - auch Parität genannt - wenn er profitabel ausgeübt werden kann. Entscheidend ist, ob der aktuelle Kurswert des Basiswertes unter oder über dem Basispreis liegt. Man unterscheidet hier zwischen Optionen "im Geld" (in the money), "am Geld" (at the money) und "aus dem Geld" (out of the money). Bei Optionsscheinen, die aus dem Geld notieren, also keinen inneren Wert haben, entspricht der Kurswert nur dem Zeitwert. Bleibt die Option bis zum Laufzeitende "out of the money", dann verfällt sie wertlos, weil der Zeitwert auf null schrumpft.

Der Kauf von Optionsscheinen, die aus dem Geld notieren, ist also deutlich riskanter als der Erwerb von Scheinen, die einen inneren Wert haben. Optionsscheine, die weit aus dem Geld stehen und eine relativ kurze Restlaufzeit haben, sind daher hochspekulativ. Denn die Gefahr eines Totalverlusts ist hier am größten. Gewinnen kann man mit solchen Optionsscheinen nur, wenn sich der Basiswert schnell und kräftig in die gewünschte Richtung bewegt. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Entwicklung muss in jedem Einzelfall ermittelt werden.



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