Optionsschein

Mit Optionsscheinen können Investoren bekanntlich viel Geld verdienen aber auch beträchtliche Verluste erleiden. Bevor Sie sich also an die Produkte heranwagen, sollten Sie die Grundbegriffe sehr gut kennen. Optionsscheine gehören zu den derivativen Finanzinstrumenten. Das bedeutet, dass jeder Optionsschein sich auf ein Finanzinstrument bezieht und dessen Kursentwicklung in einem bestimmten Verhältnis widerspiegelt.

Grundsätzlich ist der Kauf eines Optionsscheins nur dann sinnvoll, wenn Sie mit einer erheblichen Kursbewegung des Basiswertes rechnen.

An deutschen Börsen werden von den Emittenten Optionsscheine auf viele verschiedene Basiswerte angeboten: deutsche und internationale Einzelaktien, deutsche und internationale Aktienkörbe, deutsche und internationale Anleihen, Anleihen- und Aktienindizes, aber auch Waren wie Öl oder Edelmetalle. Das größte und umsatzstärkste Segment des Optionsscheinhandels sind die Warrants auf Indizes, gefolgt von den Optionsscheinen auf Einzelaktien. Vor allem Scheine auf europäische und amerikanische Aktien gibt es in großer Zahl. Wer auf steigende oder fallende Kurse von Standardtiteln, etwa Aktien aus dem DAX, dem Dow Jones EuroSTOXX 50 oder dem Dow Jones Industrial Average, setzen will, kann sich über mangelnde Auswahl nicht beklagen. Es werden Titel mit den verschiedensten Laufzeiten und Basispreisen gehandelt, so dass jeder Anleger den Schein finden wird, der exakt seinen Vorstellungen entspricht.

Je nach Richtung der erwarteten Bewegung wird er sich für einen Kauf- oder für einen Verkaufsoptionsschein entscheiden. Der Inhaber eines Optionsscheins hat nämlich das Recht, diesen Basiswert (auch Basisinstrument, Basisobjekt oder Underlying genannt) zu einem bestimmten Preis (Basispreis oder Strike) von einem Emittenten innerhalb eines festgelegten Zeitraums (Laufzeit) in einem bestimmten Verhältnis (Bezugsverhältnis) am Kapitalmarkt zu kaufen oder zu verkaufen oder einen entsprechenden Geldbetrag zu erhalten (weitere Erläuterungen später).

Entsprechend unterscheidet man zwischen Kaufoptionsscheinen (Calls) und Verkaufsoptionsscheinen (Puts).

Während man mit Calls auf steigende Preise des Underlying setzt, rechnet der Inhaber von Puts damit, dass der Kurs des Basiswertes sinken wird. Das Recht, diesen Wert zu einem festgelegten Preis zu verkaufen, wird desto wertvoller, je tiefer sein Kurs fällt.



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  Auswahl eines Optionsscheines
  Die Kennzahl Hebel
  Dynamische Kennzahlen: Delta, Omega, ...
  Strategiemöglichkeiten
  Zwischen Risikobereitschaft und Kennzahlen-Analyse