Wann platzt die Rohstoffblase?

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Wann platzt die Rohstoffblase? Jabl
Jabl:

Wann platzt die Rohstoffblase?

 
18.04.11 07:01
#1
Bei Rohstoffen wie Weizen oder Öl steigen die Preise. FondsmanagerMarc Faber macht dafür vor allem Fed-Chef Bernanke verantwortlich.

Bestimmt kann man Ben Bernanke, den Herrn des Geldes in der US-Notenbank, für allerlei Unheil verantwortlich machen. Eine extrem expansive Geldpolitik nach dem im Jahr 2000 beginnenden Börsendebakel verursachte eine kolossale Kreditblase, die ihrerseits eine gewaltige Immobilienblase in den USA aufpumpte. Nachdem die Immobilienblase im Jahr 2007 geplatzt war, folgten weitere Leitzinssenkungen in Trippelschritten bis auf praktisch null. Das gewagte geldpolitische Experiment führte dann zu einer sich aufblähenden Rohstoffblase zwischen September 2007 und Juli 2008 – der Rohölpreis stieg von 78 Dollar auf 147 Dollar pro Barrel. Und das, obwohl die Weltwirtschaft sich damals bereits in einer Rezession befand.

Das Problem ist allerdings, dass eine wild rotierende Gelddruckmaschine nicht alle Preise synchron und mit gleicher Dynamik in die Höhe jagt. Das bedingt eine fatale Fehlallokation der Kredite. Denn wenn beispielsweise die Hauspreise über einen längeren Zeitraum ansteigen, wird das in der Endphase zu einem Überangebot an Immobilien führen. Es wird also einseitig zu viel Kapital in den Immobiliensektor gepumpt, mit der Folge, dass anderen Sektoren der Wirtschaft zu wenig Investitionskapital zur Verfügung steht.Und die überraschend stark wachsende Weltwirtschaft sowie die Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten haben den Energiepreisen einen erneuten Schub beschert. Zu dieser Preisexplosion an den Rohstoffmärkten hat die lockere US-Geldpolitik vieles beigetragen. Denn eine Liquiditätsschwemme, die das Kreditvolumen exorbitant in die Höhe treibt, führt im Ergebnis zu wirtschaftlicher und finanzieller Instabilität. Eine Niedrigzinspolitik wird immer gewisse Inflationstendenzen nach sich ziehen, die sich entweder in anziehenden Preisen bei Aktien, Immobilien, Kunst und Rohstoffen oder in steigenden Lohnkosten und Konsumentenpreisen manifestieren können.Mit anderen Worten, trotz fallender Ölnachfrage stiegen – weitgehend getrieben von der Nullzinspolitik der Federal Reserve – die Preise für das schwarze Gold. Die Folge war, dass die jährlichen Ausgaben für Öl in den Staaten von 500 Mrd. Dollar im Jahr 2006 auf eine Billion Dollar im Jahr 2008 kletterten. Für die Bevölkerung kam das einer Steuererhöhung über 500 Mrd. Dollar gleich, was sich zwangsläufig negativ auf die Konsumausgaben der Haushalte auswirkte. Zu allem Überfluss verteuerten Flutkatastrophen und Dürreperioden in letzter Zeit landwirtschaftliche Produkte, was zu höheren Lebensmittelpreisen führte.

Ist die Immobilienblase geplatzt und haben die Anleger das übrig gebliebene Geld abgezogen, wird auch kein frisches Kapital mehr nachgeschossen. Daraus resultiert dann später wiederum eine Verknappung am Immobilienmarkt. Nun, nachdem die Rohstoffpreise in der Zeit von 1980 bis 2001 fast ins Bodenlose fielen, kam es zu eklatanten Unterinvestitionen in der Rohstoffbranche. Diesen Trend verstärkte die Euphorie am US-Immobilienmarkt, es wurde bis 2007 Kapital vom Rohstoffbereich abgezweigt. Das führte zu einer Knappheit an Rohstoffen.
Damit war klar, dass bei einer anziehenden Weltkonjunktur die Nachfrage das Angebot bei Weitem übersteigen würde. Und es kam, wie es kommen musste – zu einer beispiellosen Hausse bei den Rohstoffpreisen. Bestimmt wird es eines Tages zu Überinvestitionen im Rohstoffbereich kommen, die dann einen Preisverfall an den Rohstoffmärkten auslösen dürften. Festzuhalten bleibt, dass eine künstlich herbeigeführte Geldschwemme die Preiszyklen erheblich verschärft. Anleger und Verbraucher pendeln also ratlos zwischen extrem hohen und extrem niedrigen Preisen. Damit lässt sich sagen, dass US-Notenbankchef Ben Bernanke eine Mitverantwortung für die heftigen Preisausschläge an den Rohstoffmärkten trägt.
Jabl
Wann platzt die Rohstoffblase? Jabl

"Es wird dramatisch" - Krisengefahr!

 
#2
www.daf.fm/video/...---krisengefahr-50143535-DE0008469008.html

.Schuldenkrise, Rohstoffpreis-Explosion, Exzesse bei Gold und Silber - aus Sicht von Norbert Walter eine gefährliche Mischung. Walter warnt: "Das sind viele Stolperstein - im zweiten Halbjahr 2011 werden wir das erste Mal stolpern - im kommenden Jahr könnte es dramatisch werden!"
Prof. Dr. Norbert Walter ist besorgt. Die Entwicklung bei Gold und Silber sei "mehr als nur eine Blasenbildung". Wer auf diesem Niveau kaufe, der gehe "grosse Risiken" ein. Die Aktienmärkte - so auch der DAX - seien "gedopt", so der ehemalige Chefvolkswirt der Deutschen Bank weiter. Die enorme Liquiditätsbereitstellung der Notenbanken sorge für einen "Anlagenotstand". Die Lage in Europa bleibe angespannt. Ein Übergreifen des Portugal-Virus auf Spanien sei nicht auszuschliessen.
Jabl


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