SJB FondsEcho. Deep Blue. Lazard Emerging World Fund.

Dienstag, 17.06.2008 11:24 von SJB - Aufrufe: 345


SJB FondsEcho. Deep Blue. Lazard Emerging World Fund (ISIN IE0005022946), MiFID-Risikoklasse nach MFX: 4.

11:25 17.06.2008

KORSCHENBROICH (SJB-FondsSkyline) - Die Historie von Lazard Asset Management reicht zurück ins New Orleans von 1848. Seit März 1999 ist die US-Gesellschaft, die nach eigenen Angaben 7,3 Milliarden Euro unter Verwaltung hat, mit einer Kapitalanlagegesellschaft im deutschen Markt vertreten, um institutionellen Investoren eine Vermögensverwaltung in Form von Spezialfonds anzubieten. Ergänzt wird das Angebot durch eine Palette von Publikumsfonds. In diesen Fonds werden die Anlagestrategien von institutionellen Investitionskonzepten weitgehend identisch umgesetzt. Lazard zufolge sind Publikumsfonds wie der Lazard Emerging World Fund als Nischen- beziehungsweise Spezialprodukte aufzufassen, die privaten Privatinvestoren Investmentmöglichkeiten bieten, über die sonst nur institutionelle Investoren wie Banken und Versicherungen verfügen.

Was heißt das? Grundsätzlich lassen sich Investmentfonds in drei verschiedene Klassen unterteilen: Offene Fonds, unternehmerische Beteiligungen und Spezialfonds. Bei einem offenen Fonds sammelt eine Kapitalanlagegesellschaft Geld von Investoren und investiert es auf der Basis von festgelegten Anlagerichtlinien in Anlageklassen wie beispielsweise Aktien, Anleihen oder Immobilien. Ein vorab definiertes Limit für die Höhe des FondsVermögens und die Zahl der Anteilscheine gibt es hier nicht. Die FondsAnteile können in der Regel an jedem Börsentag gehandelt werden. Bei unternehmerischen Beteiligungen ist ein bestimmtes Zielvolumen prospektiert, das in der Platzierungsphase eingesammelt wird. Ist das Ziel erreicht, werden keine neuen Anteile ausgegeben. Mit einer unternehmerischen Beteiligung wird der Investor zum Unternehmer, zumeist zum Kommanditisten in einer Kommanditgesellschaft. Für eine festgelegte Laufzeit arbeitet das Kundenkapital beispielsweise in einer Immobilie, einem Schiff oder einem Container. Spezialfonds sind nicht für das breite Publikum konzipiert, sondern sie werden für spezielle institutionelle Anlegergruppen wie Versicherungen, Pensionskassen oder Stiftungen, aufgelegt. Ihr Anfangsvolumen übersteigt oft 10 Millionen Euro deutlich. Spezialfonds unterliegen ebenso wie offene Fonds dem Investmentgesetz sowie der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, sind jedoch aufgrund der zu unterstellenden Expertise des Auftraggebers weniger reguliert. Nach deutschem Recht dürfen an diesen Fonds nicht mehr als 30 Investoren beteiligt sein. Der Emerging World ebnet auch Privatinvestoren den Weg in solche Spezialfonds.

Der am 29. April 1994 aufgelegte Emerging World ist als Dachfonds konzipiert. FondsManager Kun Deng verfügt aktuell über 48,7 Millionen US-Dollar FondsVolumen. Das FondsPortfolio umfasst aktuell 75 Spezialfonds, wobei der JPMorgan Emerging Markets Trust mit 7,1 Prozent, der JPMorgan Russian Securities mit 6,6 Prozent und der Advance Developing Markets Trust mit 6,3 Prozent zu den größten Positionen zählen. Die Renditen des Emerging World in den letzten Jahren sind beeindruckend, weisen jedoch auch große Schwankungen auf. 2007 verzeichnete Deng auf Eurobasis eine Rendite von 23,18 Prozent, 2006 belief sich der Zuwachs auf 30,21 Prozent und 2005 konnten sich Investoren über 54,72 Prozent freuen. Doch sowohl 2007 und 2006 fielen die Renditen schlechter aus als die des Referenzindexes, des MSCI Emerging Markets. Im vergangenen Jahr blieb der Fonds um 2,53 Prozent hinter seinem Index zurück und 2006 um 24,20 Prozentpunkte.

SJB Fazit.                                                       

Warum sammelt ein Fonds, der beste Kontakte zu institutionellen Investoren pflegt, in 15 Jahre nur rund 50 Millionen Euro ein? Warum verteilt er dieses Kapital auf sage und schreibe 75 Fonds, die ihrerseits über eine Vielzahl von Einzeltiteln streuen? Wie wird bei dieser Vielzahl von beteiligten Zielportfolios ein Klumpenrisiko ausgeschlossen? Nach welchen Kriterien wird ein Spezialfonds in das Portfolio aufgenommen? Sind dafür in jedem Fall reine marktstrategische Gründe ausschlaggebend oder manchmal auch geschäftspolitische? Die Welt der Institutionellen ist die Tiefsee des Investments. Sehr nährstoffreich, sehr dunkel und sehr gefährlich.

 

 

Autor: Dr. Georg Wolf, Masterconsultant in Finance

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de. Gewinner bleiben.

Quelle: SJB FondsSkyline

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