Die polnische Flagge.
Freitag, 23.02.2024 18:49 von | Aufrufe: 442

ROUNDUP: Ukraines Regierungschef spricht mit polnischen Demonstranten

Die polnische Flagge. pixabay.com

DOROHUSK/WARSCHAU (dpa-AFX) - Vor dem Hintergrund von Bauernprotesten in Polen gegen ukrainische Exporte hat sich Ukraines Regierungschef Denys Schmyhal an die Grenze zu direkten Gesprächen mit den Demonstranten begeben. Wie Schmyhal auf seinem Telegram-Kanal mitteilte, habe er den polnischen Bauern am Freitag erklärt, dass die Ukraine schon seit fünf Monaten ihr Getreide nicht nach Polen verkaufe. Ukrainisches Getreide passiere die polnische Grenze nur im Transit. "Heute passieren nur fünf Prozent unserer Agrarexporte die polnische Grenze", schrieb Schmyhal. Ansonsten verlaufe der Getreidekorridor durch das Schwarze Meer.

Schmyhal bat die Demonstranten, ihre Blockade-Aktionen zu überdenken, da sie beiden Ländern schadeten. Der Ort seines Zusammentreffens mit den polnischen Bauern wurde aus Sicherheitsgründen nicht genannt. Vonseiten der polnischen Regierung sei niemand zu den Gesprächen erschienen, hieß es.

Wenige Stunden zuvor öffneten Täter an einem Grenzbahnhof zur Ukraine drei Waggons mit ukrainischem Raps. Am Morgen sei der polnischen Polizei gemeldet worden, dass auf der Höhe der Ortschaft Okopy-Kolonia Raps aus einem Güterzug abgelassen worden sei, sagte eine Sprecherin der Behörde im Grenzort Chelm am Freitag der Nachrichtenagentur PAP. Nach den Tätern werde gesucht.

"Diese Ladung sollte per Transit über Polen nach Hamburg gehen", teilte das ukrainische Infrastrukturministerium in Kiew mit. Dazu wurden Fotos von den Waggons und dem auf Gleise verschütteten Raps veröffentlicht. Der ukrainische Infrastrukturminister Olexander Kubrakow appellierte an die polnischen Behörden, die Täter schnell zu bestrafen.

Es ist bereits der zweite bekannt gewordene Vorfall dieser Art. Bereits am Dienstag hatten Landwirte am Grenzübergang Medyka Getreide aus ukrainischen Güterwaggons abgelassen. Zudem blockieren polnische Bauern seit Tagen Lastkraftwagen aus der Ukraine an der EU-Außengrenze. Sie wollen verhindern, dass billigeres ukrainisches Getreide auf den polnischen Markt gelangt. Proteste gegen ukrainische Agrarimporte gibt es auch in anderen EU-Staaten wie Frankreich, Spanien und der Slowakei. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor zwei Jahren hatte Brüssel alle Importzölle und -quoten für landwirtschaftliche Produkte ausgesetzt, um dem Land wirtschaftlich zu helfen./cha/DP/mis

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