Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund
Freitag, 29.04.2022 18:19 von | Aufrufe: 2115

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: US-Gegenwind kostet Dax Teil seiner Gewinne

Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Freitag weiter erholt. Zwar bremsten ihn am Nachmittag einmal mehr die schwachen US-Börsen etwas aus. Zum Handelsende behauptete der deutsche Leitindex aber ein Plus von 0,84 Prozent auf 14 097,88 Punkten.

Damit blieb er über der viel beachteten, runden Marke von 14 000 Punkten, was Stratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets zuvor als "kleinen Hoffnungsschimmer für den technisch angeschlagenen Markt" bezeichnet hatte. Auf Wochensicht verbuchte das Börsenbarometer angesichts der Verluste zu Beginn ein knappes Minus von 0,3 Prozent, der Verlust für den Monat April fiel mit 2,2 Prozent deutlicher aus. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte am Freitag letztlich um 0,05 Prozent auf 30 093,06 Punkte zu.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Ende um 0,68 Prozent auf 3802,86 Zähler bergauf. In Paris und London schlossen die nationalen Indizes ebenfalls fester. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gab zum europäischen Handelsende um 0,9 Prozent nach, der technologielastige Nasdaq 100 gar um 1,8 Prozent - hier belasteten enttäuschende Quartalsberichte vor allem des Tech-Schwergewichts Amazon (Amazon Aktie) .

In der kommenden Woche liegt mit der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche laut Experte Molnar "ein harter Brocken mit jeder Menge Kollisionspotenzial vor den Anlegern". Angesichts der hohen Inflation dürfte die Fed den Leitzins um einen halben Prozentpunkt erhöhen und das Anleiheportfolio deutlich reduzieren. Damit wird die Geldpolitik, die die Aktienbörsen jahrelang befeuert hatte, erneut restriktiver.

Am deutschen Markt sorgte Henkel mit einer Gewinnwarnung für Aufsehen. Die Aktien des Konsumgüterherstellers büßten als einer der größten Dax-Verlierer fast drei Prozent ein, zeitweise waren sie auf den tiefsten Stand seit fast zehn Jahren abgesackt. Wegen höherer Rohstoff- und Logistikkosten und den Folgen des Krieges in der Ukraine droht das Ergebnis je Aktie in diesem Jahr um bis zu 35 Prozent einzubrechen.

Dagegen setzte sich beim Triebwerkshersteller MTU die Erholung von der Corona-Pandemie im ersten Quartal fort. Dennoch stand am ende ein Kursverlust von knapp einem halben Prozent zu Buche.

Aktien der Deutschen Bank verabschiedeten sich kaum verändert ins Wochenende. Ermittler haben Räumlichkeiten des Instituts durchsucht. Dem Geldhaus zufolge handelt es sich um eine Ermittlungsmaßnahme "im Zusammenhang mit Geldwäscheverdachtsmeldungen, die die Bank abgegeben hat".

An der MDax-Spitze stiegen Aixtron-Titel um 7,4 Prozent. Experten verwiesen auf einen überaus optimistischen Kommentar der US-Bank Jefferies, die der Aktie des Anlagenbauers für die Chip-Branche gut 50 Prozent Aufwärtspotenzial zusprach.

Dagegen wurde der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub wegen des Ukraine-Krieges und hoher Rohstoffpreise beim Gewinn etwas pessimistischer, was die Titel um gut zweieinhalb Prozent sinken ließ.


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Im Nebenwerte-Index SDax brachen die Papiere des Biospritherstellers Verbio als abgeschlagenes Schlusslicht um 18 Prozent ein. Die ablehnende Haltung der Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zur Produktion von Biosprit aus Getreide und Pflanzenöl lastete schwer auf den Aktien. Auch eine höhere Jahresprognose von Verbio konnte den Kurs nicht stützen. Die Papiere des Bioethanolproduzenten Cropenergies verloren knapp 15 Prozent.

Gestiegene deutsche Verbraucherpreise im April belasteten den deutschen Rentenmarkt: Der Rentenindex Rex fiel um 0,65 Prozent auf 135,85 Punkte, während die gegenläufige Umlaufrendite von 0,70 Prozent am Vortag auf 0,79 Prozent zulegte. Der Bund-Future verlor 0,49 Prozent auf 153,68 Punkte.

Der Euro stabilisierte sich nach den zuletzt herben Verlusten ein Stück weit und kostete zuletzt 1,0537 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0540 Dollar (Dollarkurs) festgesetzt./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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