Die Frankfurter Innenstadt, im Hintergrund die Skyline (Symbolbild).
Donnerstag, 10.03.2022 18:21 von | Aufrufe: 1630

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Deutliche Abgaben - Ukraine-Konflikt und EZB

Die Frankfurter Innenstadt, im Hintergrund die Skyline (Symbolbild). © querbeet / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der kräftigen Erholung vom Vortag hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Neben enttäuschten Hoffnungen auf Fortschritte bei der Beendigung des Ukraine-Krieges drückten auch Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die Stimmung. Ein Treffen des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in der Türkei brachte keine wesentliche Annäherung beider Seiten. Die EZB steuert trotz neuer Risiken für die Konjunktur auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zu.

Der Dax schloss mit einem Minus von 2,93 Prozent bei 13 442,10 Punkten. Zur Wochenmitte hatte er noch eine fulminante Erholungsrally hingelegt und war um acht Prozent gestiegen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Donnerstag 1,92 Prozent auf 29 465,89 Punkte.

Auch an den anderen europäischen Leitbörsen kam es zu erheblichen Einbußen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 3,04 Prozent auf 3651,39 Punkte. Der Pariser Leitindex verlor 2,8 Prozent und der FTSE 100 in London sank um 1,3 Prozent. In den USA zeigte sich der Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa 1,2 Prozent tiefer.

In der Ukraine ist auch nach einem hochrangigen Schlichtungsversuch kein Weg zum Frieden in Sicht. Ein Treffen des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in der Türkei brachte keine wesentlichen Fortschritte. Zwei Wochen nach Beginn des russischen Angriffs auf das Nachbarland gelang es nicht, eine zumindest zeitweilige Waffenruhe oder auch nur weitere Fluchtkorridore zu vereinbaren.

Die EZB fährt ihre milliardenschweren Anleihekäufe früher zurück als geplant und stellt deren Ende für Sommer in Aussicht. Angesichts der neuen Unsicherheiten für die Konjunktur durch den Ukraine-Konflikt hatten etliche Volkswirte eigentlich damit gerechnet, dass die EZB abwarten würde. Nach Einschätzung des ING-Experten Carsten Brzeski steuern die Währungshüter damit auf eine graduelle Normalisierung ihrer Geldpolitik zu.

Bankenaktien konnten ihre Verluste nach den EZB-Aussagen etwas eindämmen. Im MDax verloren Commerzbank (Commerzbank Aktie) 3,7 Prozent, während Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) im Dax lediglich 0,7 Prozent einbüßten. Letztere hatte mitgeteilt, ihre Risiken im Russland-Geschäft angesichts des Ukraine-Konflikts für überschaubar zu halten. Zudem setzte sie sich für die kommenden Jahre höhere Ziele.

Außerdem ging die Berichtssaison in Deutschland weiter. Vorläufige Jahreszahlen ließen die Aktien von BMW um 5,5 Prozent absacken. Der Autobauer steigerte den Gewinn wie erwartet deutlich und will die Dividende kräftig erhöhen. Anleger störten sich aber an der jüngsten Entwicklung der operativen Marge im Auto-Kerngeschäft.

An der MDax-Spitze lag der Düngemittel und Salzkonzern K+S dank eines Kursanstiegs um knapp elf Prozent. JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi sah die endgültigen Jahreszahlen und den Ausblick im Rahmen vorheriger Unternehmensaussagen. Sein Kollege Markus Mayer von der Baader Bank betonte, dass die vorgeschlagene Dividende und der bereinigte Barmittelzufluss etwas besser als erwartet ausgefallen seien.

Die Aktien von Hannover Rück (Hannover Rück Aktie) fielen um 5,7 Prozent. Der Rückversicherer will nach einem Gewinnsprung im zweiten Corona-Jahr die Dividende kräftig auf insgesamt 5,75 Euro je Aktie anheben. Die darin enthaltene Sonderdividende falle aber niedriger als erhofft aus, monierte das Analysehaus Jefferies.


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Die Anteilscheine von Hugo Boss (Hugo Boss Aktie) büßten 7,1 Prozent ein, obwohl der Modekonzern für das vergangene Jahr eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung berichtet hatte. 2022 erwarten die Metzinger zudem ungeachtet der derzeitigen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten ein Rekordjahr. Ein Händler sah den Ausblick unter den Erwartungen, räumte aber ein, dieser könnte sich als konservativ erweisen.

Bei Compugroup mussten die Anteilseigner trotz guter Jahreszahlen einen Kursrückgang von 6,2 Prozent verkraften. Der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Softwareanbieter verbuchte dank Zukäufen ein kräftiges Wachstum, bestätigte den Ausblick auf 2022 und sieht sich auf gutem Weg zu seinen mittelfristigen Zielen.

Der Euro fiel auf zuletzt 1,1006 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag noch auf 1,1084 Dollar (Dollarkurs) festgesetzt.

Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei 0,02 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 141,79 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,60 Prozent auf 162,68 Zähler./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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