Schon immer gelten Aktien aus dem Cannabis-Sektor nicht unbedingt als „Witwen- und Waisenpapiere“, doch die Volatilität der letzten Tage beeindruckte einmal mehr.
April endet mit Paukenschlag
Der April endete für den Cannabis-Sektor mit einem Paukenschlag. In den USA kursierten Medienberichte, wonach die DEA - Drug Enforcement Administration – nun bereit sei, Cannabis in der Risikobewertung herabzustufen. Aktuell wird Cannabis noch in Schedule I geführt. Eine Neueinstufung in Schedule III scheint nun möglich zu sein. Eine Neueinstufung würde für die Unternehmen eine Menge Erleichterungen mit sich bringen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Im Kommentar „Cannabis-Aktien klammern sich an nächsten Grashalm“ wurde die Situation ausführlich thematisiert. Dennoch feierte der Markt die Gerüchte. Die Aktien schossen nach oben. Ein Rallye wurde entfesselt.
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Der Mai beginnt mit einem dicken Kater
Nach den furiosen Kursgewinnen im Dienstagshandel (30. April) und der damit einhergehenden Partystimmung begann der Mai am Mittwoch mit einem gewaltigen Kater. Die Cannabis-Aktien stürzten ab und gaben einen Großteil ihrer immensen Kursgewinne des Vortages wieder ab. Was war passiert? Die starken Kursgewinne des Vortages provozierten natürlich am Folgetag Gewinnmitnahmen. Wer neigt angesichts horrender Tagesgewinne von bis zum Teil 80 Prozent nicht dazu, Gewinne mitzunehmen, zumindest einen Teil? Einen weiteren Anlass, um Gewinne mitzunehmen, dürften die Ergebnisse des Fed-Termins am Mittwoch geliefert haben. Die Aussicht auf weiterhin hohe Zinsen belastete dann doch; vor allem einen Sektor, der es bislang nicht schafft, in der Breite nachhaltige Gewinne zu erzielen.
Erleichterung am Freitag
Der US-Arbeitsmarktbericht für April sorgte am Freitag dann wiederum für eine gewisse Erleichterung, befeuerten die Daten doch wieder die Zinssenkungsphantasien, die noch am Mittwoch durch die Fed einen so herben Dämpfer verpasst bekamen. Die Cannabis-Aktien legten wieder zu.
Fazit
Tilray steht stellvertretend für das volatile Auf und Ab im Cannabis-Sektor in den letzten Tagen. Es sollte nicht überraschen, wenn diese Volatilität auch in den kommenden Handelstagen das Geschehen bestimmen sollte. Cannabis-Aktien bleiben ein heißes Eisen – mit allen Chancen, aber eben auch mit allen Risiken. Die Perspektiven hellen sich sicherlich so langsam auf. Eine Neueinstufung von Cannabis durch die DEA wäre ein Meilenstein auf dem Weg zur Legalisierung von Cannabis in den USA auf Bundesebene; aber eben auch nicht mehr und nicht weniger.
Das grundlegende Problem ist, dass es vielen Unternehmen aus dem Sektor bislang nicht gelingt, ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu etablieren. Zahlreiche Unternehmen wiesen Quartal für Quartal hohe Verluste aus. Dass das Vertrauen der Anleger vor diesem Hintergrund schwand, sollte nicht überraschen. Um das Problem an der Wurzel anzupacken, müssen die Unternehmen ihre Hausaufgaben machen und Überzeugungsarbeit leisten. Das geht nur, indem Quartal für Quartal robuste Finanzergebnisse veröffentlicht werden. Diesbezüglich wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Und nicht jedes Cannabis-Unternehmen wird die Ziellinie erreichen.
Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte
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