Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund
Montag, 07.03.2022 12:12 von | Aufrufe: 1429

Aktien Frankfurt: Talfahrt drückt Dax auf Tief seit November 2020

Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Dax -Talfahrt geht zu Beginn der neuen Woche ungebremst weiter. Angesichts des eskalierenden Ukraine-Kriegs und kräftig steigender Ölpreise büßte der deutsche Leitindex am Montag um die Mittagszeit 3,50 Prozent auf 12 636,23 Punkte ein. Damit erreichte er den tiefsten Stand seit November 2020. Seit Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine vor anderthalb Wochen summieren sich die Kursverluste bereits auf knapp 14 Prozent beziehungsweise knapp 2000 Punkte.

Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es am Montag um 3,49 Prozent auf 27 851,25 Punkte bergab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 2,83 Prozent auf 3455,31 Zähler ein.

In Europa sorgten vor allem stark steigende Ölpreise für eine Verunsicherung bei den Anlegern. US-Außenminister Antony Blinken hatte wegen der weiteren Eskalation in der Ukraine neue Strafmaßnahmen gegen Russland ins Spiel gebracht: Washington berate mit europäischen Verbündeten über einen möglichen Importstopp für Öl (Rohöl) aus Russland. Auch das auf Öleinfuhren angewiesene Japan diskutiert über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland.

"Die hohen Ölpreise befeuern die Inflationssorgen und zeigen, dass der Krieg womöglich noch lange nicht ausgestanden ist", kommentierte Marktbeobachter Timo Emden von Emden Research. Die Hoffnung auf einen baldigen "militärischen Burgfrieden zwischen der Ukraine und Russland" sowie einen wirtschaftlichen Waffenstillstand mit dem Westen bleibe damit Wunschdenken.

Laut Analyst Christian Henke vom Broker IG könnte sich der Ölpreis für die Sorte WTI nun dem Rekordstand aus dem Jahr 2008 bei gut 146 US-Dollar nähern. Experten gingen sogar schon von Notierungen von über 200 Dollar (Dollarkurs) aus, so Henke.

Am deutschen Aktienmarkt standen unter anderem Banken- und Autotitel besonders stark unter Druck. Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) und Commerzbank (Commerzbank Aktie) zählten mit Kursverlusten von sechs und knapp siebeneinhalb Prozent zu den größten Verlierern im Dax und MDax.

Auch etliche der konjunktursensiblen Fahrzeughersteller und -zulieferer traf es hart: Im Dax verloren Continental gut fünf Prozent, während die Hersteller BMW und Volkswagen (VW ) sowie die VW-Holding-Gesellschaft Porsche SE zwischen knapp fünf und über sieben Prozent einbüßten. Die Aktien der im MDax gelisteten Zulieferer Hella und Dürr sowie des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck erlitten ebenfalls überdurchschnittliche Verluste.

Dagegen zählte Rheinmetall mit einem Kursplus von dreieinhalb Prozent zu den MDax-Favoriten. Der Konzern profitiert weiter davon, dass er einen Großteil seines Umsatzes und Gewinns mit der Rüstungssparte erwirtschaftet. Die Titel des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt gehörten mit zehn Prozent Plus ebenfalls zu den Gewinnern.

Auch einige Energietitel hielten sich im sehr schwachen Markt vergleichsweise gut: Siemens Energy reichte ein Plus von 1,3 Prozent für die Dax-Spitze. Im Kleinwerte-Index SDax grüßte der Solarkonzern SMA Solar mit einem Kursaufschlag von fast zwölf Prozent als Spitzenreiter, gefolgt vom fünfeinhalb Prozent festeren Windturbinenhersteller Nordex und dem Solar- und Windpark-Betreiber Encavis .


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Den schon zuletzt robusten K+S-Titeln bescherte Händlern zufolge die Aussicht auf eine deutliche Verknappung des Düngerangebots an den Weltmärkten ein Plus von mehr als fünf Prozent - damit waren sie größter Gewinner im MDax. Einem Börsianer zufolge gab es am Freitag schon Medienberichte, wonach russische Düngerkonzerne ihren Lieferverpflichtungen derzeit wegen logistischer Blockaden nicht nachkommen könnten. Hinzu komme das ebenfalls sanktionierte Belarus mit seiner starken globalen Bedeutung für den Düngermarkt./gl/mis

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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