Bulle vor dem Eingang der Frankfurter Börse.
Mittwoch, 20.03.2019 14:05 von | Aufrufe: 1050

Aktien Frankfurt: Bayer-Kurssturz macht Dax vor Fed-Zinsentscheid zu schaffen

Bulle vor dem Eingang der Frankfurter Börse. © Nikada / iStock Unreleased / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Kurseinbruch der schwer gewichteten Bayer-Aktien hat den Dax am Mittwoch mit nach unten gezogen. Am Nachmittag stand der deutsche Leitindex 1,41 Prozent tiefer bei 11 622,04 Punkten. Die deutlichen Vortagesgewinne sind damit wieder komplett dahin. Neben negativen Nachrichten von Unternehmen sorgte zur Wochenmitte auch ein Medienbericht über mangelnde Fortschritte bei den US-chinesischen Handelsgesprächen für zusätzliche Ernüchterung am Markt.

Bayer (Bayer Aktie) musste in einem Teilprozess um angebliche Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup in den USA eine herbe Schlappe hinnehmen. Die Aktien sackten um mehr als 12 Prozent ab. Der Prozess geht nun mit der selben Jury in eine zweite Phase, in der Haftungsfragen geklärt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Bayer den Prozess verliere, sei nun gestiegen, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank. Zugenommen habe auch die Wahrscheinlichkeit, dass Bayer für aktivistische Investoren ein Übernahmeziel werde.

"Das Urteil ist ein schwerer Schlag für Bayer", sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Die Sorgen vor einer Niederlage auch in der zweiten Phase des Prozesses verbunden mit hohen Schadenersatzzahlungen dürften angesichts der hohen Gewichtung der Bayer-Anteile im Dax auch den Gesamtmarkt in den kommenden Tagen belasten, glaubt er.

Umso mehr dürften die Anleger darauf hoffen, dass die US-Notenbank Fed bei ihrem am Abend anstehenden Zinsentscheid "taubenhafte" Töne anschlagen wird. Damit ist gemeint, dass die Zeichen weiterhin eher auf geldpolitischer Lockerung denn auf Straffung stehen. Dem Aktienmarkt kommt dies für gewöhnlich zugute.

Mit einem Zinsschritt der Fed rechnet niemand. Die Märkte schauen aber auf die Projektionen der Zentralbanker. Zuletzt wurden diese im Dezember vorgelegt. Die Notenbank hatte damals bis Ende 2020 noch drei weitere Zinsanhebungen signalisiert. Die Experten der Dekabank erwarten, dass diese Prognose auf ein bis zwei Zinsschritte gesenkt wird.

Der Index der mittelgroßen Werte MDax verlor zuletzt 0,75 Prozent auf 25 204,26 Punkte. Der EuroStoxx 50 sank um 0,68 Prozent.

Im Dax gerieten neben Bayer auch die BMW-Aktien nach einem trüben Ausblick unter Druck. Der Autobauer geht auch im laufenden Jahr von einem schwachen Kerngeschäft aus und will Milliarden sparen. Die Aktien verloren fast 5 Prozent. Vermeintlich defensive Werte aus dem Konsumgüter- und Gesundheitssektor hatten in dem schwachen Marktumfeld die Nase vorn: Beiersdorf (Beiersdorf Aktie), Fresenius (Fresenius Aktie) und Fresenius Medical Care (FMC) legten jeweils um mehr als eineinhalb Prozent zu.

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re (Munich Re Aktie) will nach der Rückkehr zu einem Milliardengewinn im laufenden Jahr noch etwas höher hinaus. Der Überschuss soll 2019 laut Konzern etwa 2,5 Milliarden Euro erreichen. Die Papiere verloren am Mittwoch zuletzt annähernd 2 Prozent. Analysten sagten, die Munich-Re-Prognosen lägen unter den Markterwartungen.

Einiges los ist zur Wochenmitte auch in den Reihen hinter dem Dax. Eine Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs ließ die zuletzt deutlich erholten Aktien des Flughafenbetreibers Fraport im MDax um 7 Prozent absacken. Zudem quittierten die Anleger des Autozulieferers Norma Group dessen Zurückhaltung für 2019 mit einem Abschlag von gut 4 Prozent. Ähnlich verhielt es sich bei Fuchs Petrolub mit einem Minus von mehr als 6 Prozent. Der Schmierstoffhersteller stellt sich für das laufende Jahr auf ein schwächeres Umsatzwachstum ein.


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Dass Zooplus die Umsatzziele für 2020 verschieben muss, sorgte ebenfalls für Unmut. Am SDax-Ende wechselten sich die Papiere des Internethändlers für Tierbedarf mit jenen des Leasinganbieters Grenke mit Abschlägen von jeweils um die 9 Prozent munter ab. Positive Akzente setze indes der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich , indem er seinen Umsatz im laufenden Geschäftsjahr weiter steigern und somit das ursprünglich für 2020 anvisierte Ziel von vier Milliarden Euro vorzeitig erreichen will. Anleger belohnten dies, wie das Plus von 3,3 Prozent zeigt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,01 Prozent am Vortag auf plus 0,01 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent nach auf 142,23 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,13 Prozent auf 164,13 Punkte. Der Euro kostete zuletzt 1,1354 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1358 Dollar festgesetzt./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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