Handdesinfektion und Mundschutz
Mittwoch, 13.05.2020 11:56 von | Aufrufe: 714

AKTIE IM FOKUS: Neue Corona-Sorgen wirft Commerzbank-Aktien weiter zurück

Handdesinfektion und Mundschutz ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die leidgewohnten Anleger der Commerzbank (Commerzbank Aktie) haben am Mittwoch weitere schlechte Nachrichten verkraften müssen. Die sehr konjunktursensiblen Aktien des Finanzhauses litten zur Wochenmitte nicht nur unter den neu aufgeflammten Corona-Sorgen am Gesamtmarkt, sondern auch unter enttäuschenden Quartalszahlen. Für die Papiere des Finanzhauses ging es bis zum späten Vormittag um sechs Prozent auf 3,021 Euro nach unten; der Index der mittelgroßen Werte MDax lag lediglich knapp ein Prozent im Minus.

Mit dem Kursrutsch zur Wochenmitte fanden sich die Anteilsscheine der Commerzbank auf dem Niveau von Ende April wieder. Im Sog dessen büßten die Papiere des Wettbewerbers Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) mehr als drei Prozent ein. Die Verwerfungen der Corona-Pandemie drückten die Commerzbank zum Jahresauftakt tiefer in die roten Zahlen als ohnehin schon von Analysten prognostiziert. Vor allem die Furcht vor vielen Kreditausfällen belastete das Ergebnis.

Analysten sahen Licht und Schatten beim Quartalsbericht der seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank. Das erste Quartal habe zwar durch Kreditkosten negativ beeinflusste, aber dennoch widerstandsfähige Resultate offengelegt, schrieb die Expertin Martina Matouskova von Jefferies. Analystin Anke Reingen von RBC Capital lobte das ordentliche Wachstum der Nettozinserträge und der Gebühren.

Der bekannte Banken-Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan hob zwar die Ertragsstärke der Bank positiv hervor. Das schwierige Wirtschaftsumfeld werde die ohnehin niedrige Profitabilität aber zusätzlich belasten. So werde es schwerer, auf mittlerer Sicht eine höhere Rendite als die Eigenkapitalkosten zu erwirtschaften. Dabei orientiert sich die Commerzbank an dem sogenannten Return on Tangible Equity. Diese Kennziffer setzt den Überschuss in Beziehung zu dem von der Aufsicht anerkannten Eigenkapital.

Wenig Trost spendet auch der Blick in die jüngere Kurshistorie: Im Corona-Crash, der die Finanzmärkte seit dem 21. Februar im Griff hat, haben die Commerzbank-Papiere bislang mehr als die Hälfte an Wert eingebüßt. Der MDax hingegen hat in diesem Zeitraum lediglich 16 Prozent eingebüßt. Bank-Aktien zählen europaweit unter anderem wegen der Furcht vor massiven Kreditausfällen bisher zu den am stärksten betroffenen Titeln. Wegen des Kursverfalls in den vergangenen Wochen ist die Commerzbank an der Börse nicht mal mehr vier Milliarden Euro wert.

Aus charttechnischer Sicht näherten sich die Aktien der Commerzbank mit dem Kursrutsch zur Wochenmitte wieder der Unterstützungszone um die 3 Euro. Zudem notieren sie aktuell wieder deutlich unter der 21-Tage-Durchschnittslinie, die den kurzfristigen Trend beschreibt. Die Aktien hatten sich seit Anfang Mai stark an dieser Linie orientiert. Die Commerzbank bereitet den Anlegern seit vielen Jahren Kopfschmerzen. In den vergangenen zehn Jahren ging es es um mehr als 90 Prozent nach unten - und das um viele Kapitalmaßnahmen bereinigte Rekordhoch von knapp 285 Euro aus dem Jahr 2000 ist wohl unerreichbar./la/zb/mis


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