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Heute hat die SZ eine Doppelseite zur Biotechnologie/Pharmabranche, speziell deutsche Unternehmen veröffentlicht. Reinschauen lohnt sich!
entweder in der Onlineausgabe unter "www.sueddeutsche.de" oder einfach mal die 2DM riskieren, da auch noch andere interessante Artikel u.a. zur Änderung der Börsengesetzgebung und den verspäteten Veröffentlichungen der Jahreszahlen bei NM-Unternehmen zu finden sind.
Als kleiner Appetizer der Lion-Artikel:
SZ vom 28.03.2001 Wirtschaft
Auf leisen Pfoten an die Spitze
Lion Bioscience verstärkt die Zusammenarbeit mit Pharmakonzernen /Erfolge in der eigenen
Genforschung
daj Heidelberg – Nach dem Börsengang ist es um Lion Bioscience ruhig
geworden. Doch in aller Stille treibt das Heidelberger
Biotechunternehmen seine Kooperationen voran. So läuft die
Zusammenarbeit mit dem Chemie- und Pharmakonzern Bayer nach
SZ-Informationen besser als geplant. Lion hat innerhalb von nur 18
Monaten rund 200 bis dahin unbekannte mit Krankheiten in Verbindung
zu bringende Gene, so genannte Targets, für Bayer entdeckt. Das sind
viel mehr als geplant. Eigentlich sollte Lion 500 Targets in fünf Jahren
finden. Immer stärker forcieren die Heidelberger aber auch die eigene
Target-Forschung. Die Kenntnis dieser Gene soll schneller zu
Medikamenten führen.
Dabei geht es nach Angaben von Lion-Forschungschef Jan Mous
momentan noch weniger um eine eigene Wirkstoffentwicklung als um
die Optimierung teurer Forschungsabläufe in der Pharmabranche. Ziel
des Unternehmens ist es, mit Software und weltweiter
Datenbankanbindung einen optimalen Ablauf in der Forschung zu
installieren. Das heißt: Bevor Pharmafirmen mit Laborarbeit beginnen,
sollen sie aus der weltweiten Vernetzung mit Datenbanken das
gesammelte Wissen über eine Gensequenz oder einen potenziellen
Wirkstoff abfragen. Diese Computeranbindung soll später auch über den
gesamten Forschungs- und Entwicklungsprozess im Labor bestehen.
Sollte das gelingen, könnten Wissenschaftler schon vor den Tests an
Tieren oder am Menschen abschätzen, wie ein Stoff reagiert, ob er giftig
ist und überhaupt erfolgreich sein kann. Forschungs- und
Entwicklungszeiten könnten sich auf erfolgversprechend Kandidaten
beschränken, Dauer und Kosten deutlich sinken. „Die Produktivität in der
Pharmaforschung ist noch sehr niedrig“, sagt Mous. Das Wissen etwa
aus der Genomforschung werde noch viel zu selten in die Arbeit der
Wissenschaftler integriert. Durch die Anwendung von
Computersimulationen könnten schon viel früher Aussagen über einen
Wirkstoff oder ein Target getroffen werden. Wissenschaftler können sich
eher entscheiden, ob weiter an einem bestimmten Medikament geforscht
wird oder das Geld in andere Projekte fließt. „Eigentlich wollen Bayer und
andere Konzerne eine Black Box, wo sie vorn ein Target oder einen
Wirkstoff reinstecken. Hinten soll es dann möglichst weit erforscht mit
Aussagen zu Wirksamkeit und Verträglichkeit herauskommen“, erklärt
Mouse.
Pilotprojekt mit Pharmafirma
Auch wenn es recht theoretisch klingt, in Teilen installiert Lion diese so
genannte Insilico-Forschung bereits bei Bayer. Aus Branchenkreisen
heißt es, dass die Truppe um Firmenchef Friedrich von Bohlen dieses
Forschungskonzept jetzt in einem Pilotprojekt für einen anderen
Pharmakonzern installiert. Lion selbst äußert sich dazu nicht.
Die Firma setzt damit ihr Geschäftskonzept um. Zum Börsengang im
vergangenen Jahr wurde mit Hochdruck an dem Aufbau des
i-biology-Konzeptes gearbeitet. Dabei handelte es sich um eine
Software, die weltweit über 400 Datenbanken vernetzt und den
Informationsaustausch über die verschiedenen Stationen in Forschung
und Entwicklung ermöglicht. Inzwischen wendet Lion diese Lösung auch
bei der eigenen experimentellen Forschung an. Das Unternehmen
untersucht nukleare Rezeptoren. Das sind wichtige Hauptschalter, die
komplexe physiologische Prozesse in den Zellen steuern. Aus diesen
Untersuchungen erhofft sich Lion Reaktionsmuster der nuklearen
Rezeptoren auf bestimmte Wirkstoffe. „Wir wollten nach zwei bis drei
Jahren mit eigenen Wirkstoffkandidaten rauskommen“, heißt es bei Lion.
Inzwischen hätten die Wissenschaftler bereits nach einem Jahr etwas
Erfolgsversprechendes gefunden.
Analysten sehen auf Grund der Lion-Entwicklung ein deutliches
Kurspotenzial für die Aktie. Die HypoVereinsbank schätzt sie bei einem
Kurs von 50 Euro als fair bewertet. Derzeit dümpelt der Kurs zwischen 20
und 25 Euro. Im laufenden Geschäftsjahr 2000/01 (31. März) will Lion die
Umsatzerwartungen übertreffen. Die Firma prognostiziert einen Umsatz
von 21 Millionen Euro. Das sind zwei Millionen Euro mehr als erwartet. In
den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 169 Prozent auf 15,5
Millionen Euro. Der operative Verlust belief sich wie erwartet auf 23,3
Millionen Euro.
Gruß Dampf
Heute hat die SZ eine Doppelseite zur Biotechnologie/Pharmabranche, speziell deutsche Unternehmen veröffentlicht. Reinschauen lohnt sich!
entweder in der Onlineausgabe unter "www.sueddeutsche.de" oder einfach mal die 2DM riskieren, da auch noch andere interessante Artikel u.a. zur Änderung der Börsengesetzgebung und den verspäteten Veröffentlichungen der Jahreszahlen bei NM-Unternehmen zu finden sind.
Als kleiner Appetizer der Lion-Artikel:
SZ vom 28.03.2001 Wirtschaft
Auf leisen Pfoten an die Spitze
Lion Bioscience verstärkt die Zusammenarbeit mit Pharmakonzernen /Erfolge in der eigenen
Genforschung
daj Heidelberg – Nach dem Börsengang ist es um Lion Bioscience ruhig
geworden. Doch in aller Stille treibt das Heidelberger
Biotechunternehmen seine Kooperationen voran. So läuft die
Zusammenarbeit mit dem Chemie- und Pharmakonzern Bayer nach
SZ-Informationen besser als geplant. Lion hat innerhalb von nur 18
Monaten rund 200 bis dahin unbekannte mit Krankheiten in Verbindung
zu bringende Gene, so genannte Targets, für Bayer entdeckt. Das sind
viel mehr als geplant. Eigentlich sollte Lion 500 Targets in fünf Jahren
finden. Immer stärker forcieren die Heidelberger aber auch die eigene
Target-Forschung. Die Kenntnis dieser Gene soll schneller zu
Medikamenten führen.
Dabei geht es nach Angaben von Lion-Forschungschef Jan Mous
momentan noch weniger um eine eigene Wirkstoffentwicklung als um
die Optimierung teurer Forschungsabläufe in der Pharmabranche. Ziel
des Unternehmens ist es, mit Software und weltweiter
Datenbankanbindung einen optimalen Ablauf in der Forschung zu
installieren. Das heißt: Bevor Pharmafirmen mit Laborarbeit beginnen,
sollen sie aus der weltweiten Vernetzung mit Datenbanken das
gesammelte Wissen über eine Gensequenz oder einen potenziellen
Wirkstoff abfragen. Diese Computeranbindung soll später auch über den
gesamten Forschungs- und Entwicklungsprozess im Labor bestehen.
Sollte das gelingen, könnten Wissenschaftler schon vor den Tests an
Tieren oder am Menschen abschätzen, wie ein Stoff reagiert, ob er giftig
ist und überhaupt erfolgreich sein kann. Forschungs- und
Entwicklungszeiten könnten sich auf erfolgversprechend Kandidaten
beschränken, Dauer und Kosten deutlich sinken. „Die Produktivität in der
Pharmaforschung ist noch sehr niedrig“, sagt Mous. Das Wissen etwa
aus der Genomforschung werde noch viel zu selten in die Arbeit der
Wissenschaftler integriert. Durch die Anwendung von
Computersimulationen könnten schon viel früher Aussagen über einen
Wirkstoff oder ein Target getroffen werden. Wissenschaftler können sich
eher entscheiden, ob weiter an einem bestimmten Medikament geforscht
wird oder das Geld in andere Projekte fließt. „Eigentlich wollen Bayer und
andere Konzerne eine Black Box, wo sie vorn ein Target oder einen
Wirkstoff reinstecken. Hinten soll es dann möglichst weit erforscht mit
Aussagen zu Wirksamkeit und Verträglichkeit herauskommen“, erklärt
Mouse.
Pilotprojekt mit Pharmafirma
Auch wenn es recht theoretisch klingt, in Teilen installiert Lion diese so
genannte Insilico-Forschung bereits bei Bayer. Aus Branchenkreisen
heißt es, dass die Truppe um Firmenchef Friedrich von Bohlen dieses
Forschungskonzept jetzt in einem Pilotprojekt für einen anderen
Pharmakonzern installiert. Lion selbst äußert sich dazu nicht.
Die Firma setzt damit ihr Geschäftskonzept um. Zum Börsengang im
vergangenen Jahr wurde mit Hochdruck an dem Aufbau des
i-biology-Konzeptes gearbeitet. Dabei handelte es sich um eine
Software, die weltweit über 400 Datenbanken vernetzt und den
Informationsaustausch über die verschiedenen Stationen in Forschung
und Entwicklung ermöglicht. Inzwischen wendet Lion diese Lösung auch
bei der eigenen experimentellen Forschung an. Das Unternehmen
untersucht nukleare Rezeptoren. Das sind wichtige Hauptschalter, die
komplexe physiologische Prozesse in den Zellen steuern. Aus diesen
Untersuchungen erhofft sich Lion Reaktionsmuster der nuklearen
Rezeptoren auf bestimmte Wirkstoffe. „Wir wollten nach zwei bis drei
Jahren mit eigenen Wirkstoffkandidaten rauskommen“, heißt es bei Lion.
Inzwischen hätten die Wissenschaftler bereits nach einem Jahr etwas
Erfolgsversprechendes gefunden.
Analysten sehen auf Grund der Lion-Entwicklung ein deutliches
Kurspotenzial für die Aktie. Die HypoVereinsbank schätzt sie bei einem
Kurs von 50 Euro als fair bewertet. Derzeit dümpelt der Kurs zwischen 20
und 25 Euro. Im laufenden Geschäftsjahr 2000/01 (31. März) will Lion die
Umsatzerwartungen übertreffen. Die Firma prognostiziert einen Umsatz
von 21 Millionen Euro. Das sind zwei Millionen Euro mehr als erwartet. In
den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 169 Prozent auf 15,5
Millionen Euro. Der operative Verlust belief sich wie erwartet auf 23,3
Millionen Euro.
Gruß Dampf