FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist die jüngste Euphorie zur Wochenmitte einer zunehmenden Skepsis gewichen. Neben den nachlassenden Hoffnungen auf eine Entspannung im Ukraine-Krieg belasteten aktuelle Zahlen zur heimischen Inflation sowie eine enttäuschende Konjunkturprognose der sogenannten "Wirtschaftsweisen".
Der Dax
Auch in Europa dominierten Kursverluste. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Am Dienstag hatte die Nachricht, dass Russland die Kampfhandlungen bei Kiew drosseln wolle, die Märkte stark angetrieben. Ob die Maßnahme Russlands von Dauer sein werde, müsse sich erst noch zeigen, mahnte die Landesbank Helaba. "Noch geht der Krieg weiter und es gibt Sorgen vor einem Lieferstopp für Energie aus Russland". An den Rohstoffmärkten legte der Ölpreis wieder zu. Auch die Nachricht, dass die US-Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche überraschend deutlich gefallen sind, dürfte den Preisen eher Auftrieb geben.
Zudem sei der russische Teilrückzug "wohl weniger als Friedensangebot, sondern mehr als militärstrategische Operation zu werten", schrieb Investmentanalyst Uwe Streich von der Landesbank Baden -Württemberg (LBBW). Die Anleger hätten am Vortag "wohl zu optimistisch" reagiert. Der ukrainische Generalstab rechnet ebenfalls nicht mit einem großangelegten Abzug russischer Truppen aus Gebieten nahe der Hauptstadt. Der Gegner habe wegen seiner Verluste wohl nur "vorübergehend das Ziel aufgegeben, Kiew zu blockieren". Stattdessen gruppierten sich die russischen Truppen um und konzentrierten sich auf Angriffe im Osten und Süden der Ukraine.
Gegenwind für den deutschen Aktienmarkt gab es am Mittwoch auch durch die Inflation. Diese ist in Deutschland im März auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Zudem haben die "Wirtschaftsweisen" wegen der Folgen des Krieges in der Ukraine ihre Konjunkturprognose für Deutschland 2022 kräftig gesenkt: Die Sachverständigen erwarten nur noch ein Wachstum von 1,8 Prozent. Im November hatte die Prognose noch 4,6 Prozent gelautet.
Im Dax waren etliche Gewinner vom Vortag nun die Verlierer. Die Aktien von Delivery Hero
Gefragt waren hingegen Energietitel. Sie profitierten von ihren defensiven Qualitäten im schwachen Marktumfeld und den anstehenden, tiefgreifenden Veränderungen, denen sich Deutschland und etliche andere europäische Länder angesichts der Verwerfungen durch den Ukraine-Krieg stellen müssen. Der Versorger RWE zählte mit einem Kursplus von knapp 0,8 Prozent zu den besten Werten im Dax, während Konkurrent Eon
Im Nebenwerte-Index SDax
Kurzfristig positionieren in DAX | ||
ME8Y1Q
| Ask: 8,27 | Hebel: 20,84 |
mit starkem Hebel |
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ME4XSX
| Ask: 35,50 | Hebel: 4,96 |
mit moderatem Hebel |
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Im SDax zählte zudem Takkt
Die Anteile des Tech-Unternehmens Basler
Am Devisenmarkt baute der Euro die Gewinne vom Vortag aus und kostete zuletzt 1,1157 US-Dollar. Davor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1126 Dollar (Dollarkurs) festgesetzt.
Am Rentenmarkt setzten sich die Verluste fort. Der Rentenindex Rex
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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