Blick auf die Frankfurter City. Die Mainmetropole ist einer der wichtigsten europäischen Finanzplätze.
Mittwoch, 15.06.2022 18:13 von | Aufrufe: 1904

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Erholung auch dank EZB-Sondersitzung

Blick auf die Frankfurter City. Die Mainmetropole ist einer der wichtigsten europäischen Finanzplätze. pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der wohl nächsten Zinserhöhung der US-Notenbank Fed am Abend ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch auf einen Erholungskurs eingeschwenkt. Anleger stellen sich aktuell die Frage, ob die Fed den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte oder gleich um 0,75 Punkte anheben wird, um der hohen Inflation Herr zu werden. Der für Investoren schlechtere Fall eines größeren Zinsschrittes könnte angesichts der Marktschwäche der vergangenen Tage schon in den Kursen vorweggenommen sein, heißt es bei Experten.

Nach sechs Handelstagen mit teils heftigen Verlusten stieg der Leitindex Dax nun um 1,36 Prozent auf 13 485,29 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann 1,62 Prozent auf 27 784,27 Zähler.

Für etwas Beruhigung der zuletzt sehr nervösen Märkte sorgt auch, dass sich die Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die Unruhe an den Finanzmärkten stemmen will. Als Reaktion auf die jüngste Unruhe an den Finanzmärkten will die EZB Gelder aus dem Ende März ausgelaufenen Corona-Notkaufprogramm Pepp besonders flexibel einsetzen. Das teilte die Notenbank nach einer Sondersitzung des EZB-Rates mit. Zugleich beauftragte der Rat die zuständigen Ausschüsse des Eurosystems zusammen mit der Zentralbank, die Fertigstellung eines neuen Kriseninstruments zu beschleunigen.

Die Zinsen an den Kapitalmärkten waren jüngst stark gestiegen, während sich die Stimmung am Aktienmarkt deutlich verschlechterte. Hauptgrund ist die straffere Geldpolitik der Fed, aber auch die Aussicht auf Zinserhöhungen der Europäischen Finanzbank. Besonders deutlich stiegen die Kapitalmarktzinsen in südeuropäischen Ländern wie Italien, was die Furcht vor einer neuen Eurokrise wieder größer werden ließ. EZB-Direktoriumsmitglied Isabell Schnabel hatte am Vortag deutlich gemacht, dass die Notenbank einen ungeordneten Anstieg der Finanzierungskosten stärker verschuldeter Länder im Euroraum nicht hinnehmen wird.

Unter den Einzelwerten sorgten Unternehmensnachrichten für deutliche Kursbewegungen. So hatte der Spezialverpackungshersteller für die Pharma- und Kosmetikbranche Gerresheimer (Gerresheimer Aktie) Kreisen zufolge ein Übernahmeangebot wegen eines zu niedrigen Preises abgelehnt. Anleger reagierten euphorisch auf die Neuigkeiten, die laut einem Händler neue Fantasie in die Papiere bringen. Der Kurs sprang um 15,8 Prozent hoch, damit waren die Aktien klarer Spitzenreiter im MDax.

Nochmals deutlich erhöhte Jahresziele erfreuten die Anleger des Biokraftstoffherstellers Cropenergies und des Mutterkonzerns Südzucker . Die Anteilscheine von Cropenergies zogen um 4,4 Prozent an und die des Zucker- und Lebensmittelkonzerns Südzucker schnellten an der Spitze des Nebenwerteindex SDax um 7,4 Prozent in die Höhe.

Enttäuschende Jahresziele des schwedischen Medizintechnik-Unternehmens Getinge belasteten den Aktienkurs des Branchenkollegen Siemens (Siemens Aktie) Healthineers schwer, die Papiere waren mit einem Minus von 6,6 Prozent der klare Verlierer im Dax.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,64 Prozent auf 3532,32 Punkte. Der Pariser Cac 40 und der Londoner FTSE 100 legten etwas weniger deutlich zu. In New York gewann das Leitbarometer Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa 0,5 Prozent.

Der Euro kostete zuletzt 1,0392 US-Dollar. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0431 (Dienstag: 1,0452) Dollar (Dollarkurs) fest. Der Dollar kostete damit 0,9587 (0,9568) Euro.


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--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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