Frankfurt am Main ist einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. (Symbolfoto)
Freitag, 04.03.2022 10:16 von | Aufrufe: 2348

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Kursverluste nach Angriff auf Atomkraftwerk

Frankfurt am Main ist einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. (Symbolfoto) pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem Angriff russischer Truppen auf ein ukrainisches Atomkraftwerk geht der Kursrutsch am deutschen Aktienmarkt am Freitag weiter. Zuvor hatten bereits die asiatischen Märkte massiv nachgegeben. Der Dax weitete am Morgen seine Verluste aus und stand zuletzt mit 2,38 Prozent im Minus bei 13 372,81 Punkten.

Auch wenn der Brand im größten europäischen Atomkraftwerk in der Ukraine gelöscht und keine erhöhte Strahlenbelastung messbar sei, beschwöre der Vorfall am Markt die Angst vor einer nuklearen Katastrophe, schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. "Je länger dieser Krieg dauert, dürften auch die Tage und Wochen mit Minuszeichen an der Frankfurter Börse noch anhalten."

Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine in der vergangenen Woche lastet der Krieg schwer auf den Börsenkursen. Der Dax ist inzwischen zurück auf dem Stand vor mehr als einem Jahr. Auch technisch gesehen gibt es laut den Helaba-Experten "kaum noch Hoffnung" für den deutschen Leitindex: Die nächste Unterstützung sei nun am Jahrestief 2021 bei 13 310 Punkten zu finden.

Der MDax der mittelgroßen Werte fiel am Freitagmorgen um 2,25 Prozent auf 29 649,16 Punkte - der Index ist mittlerweile auf dem tiefsten Stand seit Ende 2020 angekommen. Auch auf europäischer Bühne setzte sich der Abwärtsdruck fort, der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor zuletzt 2,29 Prozent auf 3656,06 Zähler.

"Immer noch dominieren die Nachrichten aus der Ukraine das Geschehen an den Finanzmärkten", schrieb Devisenexpertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank (Commerzbank Aktie). Die russischen Truppen rückten weiter vor, der Westen verhänge weitere Sanktionen und immer mehr westliche Firmen zögen sich aus Russland zurück. "Die Sorge über die Energieversorgung in Europa hält an und die Märkte bleiben entsprechend nervös". Die Ölpreise legten am Freitagmorgen wieder zu, blieben aber deutlich unter den tags zuvor im Zuge der Krise erreichten mehrjährigen Höchstständen.

Auf Unternehmensseite im Dax war die Liste der Gewinner entsprechend kurz. Merck KGaA (Merck KGaA Aktie) knüpften mit mehr als vier Prozent Aufschlag an die jüngsten Gewinne an. Am Vortag hatte ein optimistischer Ausblick des Pharma- und Spezialchemiekonzerns dem bereits seit Jahresanfang schwächelnden Kurs Auftrieb gegeben. Daneben griffen die Anleger auch bei einigen weiteren Corona-Gewinnern wie Sartorius und Hellofresh zu, die Zuwächse waren mit rund 0,6 Prozent aber eher moderat.

Anteile am Versorger RWE waren ebenfalls gefragt, sie erholten sich mit mehr als drei Prozent Plus von zuletzt hohen Kursverlusten. Die Papiere des Konkurrenten Eon verloren nach einer gestrichenen Kaufempfehlung durch das Bankhaus Metzler eher moderat. Dagegen setzten die Aktien von Uniper , dem größten deutschen Importeur von russischem Erdgas, ihre Talfahrt am MDax-Ende mit einem Minus von mehr als 10 Prozent auf dem tiefsten Stand seit August 2017 fort.

Seit Tagen schon werfen die Anleger wegen des rasanten Ölpreisanstiegs auch die Papiere der Lufthansa aus den Depots, die Aktien der Fluggesellschaft verloren zuletzt fast fünfeinhalb Prozent. Auch die Autobauer und -zulieferer gaben weiter nach, mit Verlusten bis mehr als fünf Prozent für Porsche und Continental . Die Branche belastet neben den steigenden Preisen auch die Sorgen um mögliche Lieferstopps durch den Krieg in der Ukraine.

Das anstehende Stühlerücken in der Dax-Familie sorgte für Kursbewegung bei Siemens Energy , die für einige Experten überraschend, zum 21. März vom Dax in den MDax wechseln, die Papiere kletterten um knapp ein Prozent. In der zweiten Börsenliga standen die künftigen Dax-Mitglieder Daimler Truck und Hannover Rück hingegen unter Druck - die Papiere des Lkw-Bauers gaben mehr als vier Prozent nach, die des Rückversicherers verloren knapp drei Prozent.


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