(Neu: Aussagen von Unternehmenschef Windfuhr, Aktienkurs)
LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Wohnimmobilien-Konzern Grand City Properties
"Die Mieten von Grand City Properties liegen in 85 Prozent der Wohnungen unter dem Mietspiegel", fügte Windfuhr hinzu. Dies hänge mit den Vorbesitzern zusammen, die nicht in die Immobilien investiert und aufgrund des Zustands der Wohnungen Jahre lang keine Mieten erhöht hätten. Mieterhöhungen könnten aber durch Neuvermietungen beschleunigt werden.
Neben höheren Mieten sollen auch Übernahmen zum Gewinnzuwachs beitragen. "Wir haben 400 Millionen Euro für Zukäufe in der Tasche und haben noch Luft nach oben", sagte Windfuhr. Das im MDax notierte Unternehmen könnte noch eine knappe Milliarde Euro aufnehmen. Dies würde im Rahmen der vom Aufsichtsrat genehmigten Finanzierung liegen. Zukaufen will das Unternehmen in bereits dicht besiedelten Gebieten, wie etwa in Nordrhein-Westfalen, Berlin, Leipzig und Dresden.
Dabei verfolgt Grand City Properties ähnlich wie der Konkurrent TAG Immobilien (TAG Immobilien Aktie) aus Hamburg die sogenannte ABBA-Strategie: Der Immobilienkonzern investiert in A-Städten in B-Lagen und in B-Städten in A-Lagen. Zudem lote das Unternehmen weitere Zukaufsmöglichkeiten im europäischem Ausland aus, so Windfuhr. Im vergangenen Jahr hatten die Luxemburger rund 300 Wohnungen in England übernommen. Gleichzeitig plane das Unternehmen, Wohnungen an Standorten zu verkaufen, die nicht vielversprechend seien.
An der Börse gaben die Aktien im Nachmittagshandel um gut ein Prozent nach, nachdem sie im frühen Handel nach Bekanntgabe der Jahreszahlen zugelegt hatten. Das Unternehmen habe auf der Basis eines langfristig orientierten Geschäftsmodells mit einem starken Nettovermögenswert (NAV) überzeugt, lobte ein Analyst. Ein Händler hingegen sprach von "recht überraschungslosen Ergebniskennziffern". Ein wenig besser als erwartet fielen seines Erachtens allenfalls der Betriebsgewinn (FFO I) und die Dividende aus.
2017 steigerte Grand City Property das operative Ergebnis (Funds from Operations, FFO I) im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 178 Millionen Euro. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um zehn Prozent auf 248 Millionen Euro. Der Überschuss, in den auch die Neubewertung von Immobilien eingeht, sank hingegen aufgrund höherer Steuerzahlungen um zwei Prozent auf 639 Millionen Euro.
Für 2018 peilt Grand City Properties ein operatives Ergebnis (FFO I) von 196 bis 201 Millionen Euro an. Davon sollen dann auch die Aktionäre profitieren, die mit einer Dividende von bis zu 0,79 Euro je Aktie rechnen können. Für 2017 will Grand City Properties 0,73 Euro je Aktie ausschütten.
Einem möglichen Zinsanstieg hat das Unternehmen schon einmal vorgebeugt. "Wir haben Geld ausgegeben, um teure Bonds zurückzukaufen und durch billigere und langfristigere Anleihen zu ersetzen." Die neuen Unternehmensanleihen hätten Laufzeiten von neun, zehn und mehr Jahren. Damit habe das Unternehmen längerfristig Geld zur Verfügung. "Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis die Zinsen wieder steigen", ist sich Windfuhr sicher.
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Grand City Properties ist darauf spezialisiert, sanierungsbedürftige Wohnungen aufzukaufen, diese zu renovieren und dann zu einem höheren Preis zu vermieten. Die rund 87 000 Wohnungen des Unternehmens liegen überwiegend in Nordrhein-Westfalen, Berlin, im Rhein-Main-Gebiet, aber auch in Ostdeutschland. Großaktionär ist der Immobilienkonzern Aroundtown
Auch andere Immobilienkonzerne haben im vergangenen Jahr kräftig zugelegt. Unternehmen wie der Marktführer Vonovia (Vonovia Aktie)
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