NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag an die starken Verluste am Vortag angeknüpft. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 79,33 US-Dollar. Das waren 74 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um 74 Cent auf 69,01 Dollar (Dollarkurs).
Ein Grund für den Preisrückgang waren neue Daten zu den US-Ölreserven vom Mittwoch: In der vergangenen Woche waren die Lagerbestände an Rohöl in den USA deutlich stärker gestiegen als erwartet. Zuvor hatte der Interessenverband American Petroleum Institute (API) noch einen Lagerabbau gemeldet.
Für Rohstoffexperten der Commerzbank (Commerzbank Aktie) war ein deutlicher Anstieg der Netto-Importe von einem rekordniedrigen Niveau ausschlaggebend, wofür insbesondere gesunkene Rohölexporte verantwortlich waren. Insgesamt sei der Lagerbericht aber mit Vorsicht zu genießen, da der Hurrikan Michael die Daten zur Produktion und zu den Netto-Importen verzerrt habe.
Auch die weitere Entwicklung im Streit zwischen den Vereinigten Staaten und dem führenden Opec-Land Saudi-Arabien dürften den Handel weiter belasten. Nach tagelanger Unsicherheit hat nun auch US-Finanzminister Steven Mnuchin seine Teilnahme an einer großen Investoren-Konferenz in Saudi-Arabien abgesagt. Er habe sich mit US-Präsident Donald Trump und Außenminister Mike Pompeo in der Sache beraten, schrieb Mnuchin am Donnerstag auf Twitter. Hintergrund ist das Verschwinden des Journalisten Jamal Khashoggi, für das die Führung in Riad verantwortlich gemacht wird./jsl/jha/
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