Die Frankfurter Skyline im Abendrot (Symbolbild).
Freitag, 26.11.2021 12:13 von | Aufrufe: 1173

Aktien Frankfurt: Sorgen um neue Virusmutation drücken Dax tief ins Minus

Die Frankfurter Skyline im Abendrot (Symbolbild). © jotily / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine neue und möglicherweise gefährliche Coronavirus-Mutation im südlichen Afrika treibt die Anleger vor dem Wochenende in die Flucht. Der Dax fiel bis zum Freitagmittag um fast 3 Prozent auf 15 450 Punkte, bei zeitweise weniger als 15 300 Punkten war er zuvor auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober gerutscht. "Das weiter dynamische Infektionsgeschehen in Deutschland in Kombination mit der neuen Virusmutation bringt nun auch an der Frankfurter Börse das Fass zum Überlaufen", schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor zuletzt 2,36 Prozent auf 34 185,61 Zähler.

Damit erweisen sich jüngsten Stabilisierungsversuche als kurzes Strohfeuer und die begonnene Kurskorrektur setzt sich fort. Diese ist zum einen charttechnisch geprägt, nachdem der Dax seit Anfang Oktober nahezu ungebrochen zulegen konnte und angeschoben durch die jüngste Berichtssaison im laufenden Börsenmonat immer neue Hochs markiert hatte. Die zuletzt wieder verschärfte Corona-Lage und die Konjunktursorgen sorgen Ende vergangener Woche jedoch für eine jähe Zäsur.

Mit dem aktuellen Kursverlusten rutscht der Dax nunmehr näher an die exponentielle 200-Tage-Linie, die den längerfristigen Trend angibt. Laut Charttechnikexperte Andreas-Büchler von Index Radar haben sich anfänglich "harmlose" Gewinnmitnahmen inzwischen in eine "ernsthafte Konsolidierung" verwandelt. Er hält sogar einen Rutsch bis auf 14 800 Punkte nicht für ausgeschlossen, womit sich die Gewinne der jüngsten Aufwärtsbewegung in Luft auflösen würden.

Experten befürchten nun, dass die Virus-Variante B.1.1.529 wegen ihrer ungewöhnlich vieler Mutationen auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Großbritannien und Israel schränkten bereits vorsorglich den Flugverkehr in die Staaten der Region ein. Deutschland wird Südafrika ab der Nacht zu Samstag zum Virusvariantengebiet erklären, womit Fluggesellschaften nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern dürfen.

An den Börsen gingen die Nachrichten europaweit zulasten der Touristik- und Luftfahrtwerte. Im MDax rutschten die ohnehin corona-gebeutelten Lufthansa -Anteile auf ein Rekordtief ab - zuletzt standen sie noch mit rund zwölf Prozent im Minus. Für Flugzeugbauer Airbus ging es auf dem letzten Dax-Platz um rund zehn Prozent abwärts. Auch Aktien des Triebswerksherstellers MTU und Anteile am Flughafenbetreiber Fraport (Fraport Aktie) verloren ähnlich stark.

Dagegen waren als Corona-Gewinner geltende Werte gefragt: Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh , des Essenslieferdienstes Delivery Hero von Online-Einzelhändler Zalando (Zalando Aktie) , und des Pharma-und Chemiekonzerns Merck KGaA (Merck KGaA Aktie) verteuerten sich als Dax-Favoriten um jeweils rund eineinhalb bis drei Prozent. An der Index-Spitze legte Laborausrüster Sartorius um mehr als viereinhalb Prozent zu.

Aktien des Düngerkonzern K+S verloren fast fünf Prozent. Trotz der Erleichterung, dass die Untersuchungen der von der Finanzaufsicht Bafin beauftragten Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) keine Wertanpassungen erforderlich machen, gibt es Kritik. Analyst Markus Mayer von der Baader Bank hält sogar eine Strafe für das Unternehmen nicht für ausgeschlossen, da die Prüfer auch einige Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften festgestellt hätten.

Aktuelle Verkaufsgerüchte sorgten derweil für einen Kurssprung bei Software AG um rund acht Prozent. Laut informierten Kreisen prüft der Software-Anbieter strategische Optionen, darunter auch den eigenen Verkauf, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet hatte. Auch Compugroup Medical stemmten sich mit zwei Prozent Plus gegen den allgemein schwachen Trend. Hier lockte, dass der auf Krankenhäuser und Arztpraxen spezialisierte Softwareanbieter für bis 37 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen will./tav/mis

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---


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