FRANKFURT (dpa-AFX) - Auf eine zweitägige Dax-Erholung
Am Vortag hatte sich der Dax mit einer Erholungsrally bis auf 13 829 Punkte noch der 14 000er Marke genähert, nun aber steuert er wieder sein Wochentief bei 13 380 Punkten an. Jede Kursstärke an den Aktienmärkten werde neuerdings von institutionellen Investoren dazu genutzt, um schnell wieder Positionen abzubauen, betonte der Comdirect-Marktexperte Andreas Lipkow. Am Vorabend gab es an den New Yorker Börsen bereits einen Ausverkauf vor allem im Tech-Sektor. Am Donnerstag zeichnen sich dort weitere Verluste ab.
Die Dynamik der US-Inflation hat zwar im April etwas nachgelassen, sie hatte aber die Erwartungen übertroffen - und dies belastet. "Mittlerweile sieht auch die Inflationsentwicklung nachhaltig aus", sagte Portfoliomanager Lutz Wockel von Warburg Invest. Damit bleibt auch der Druck auf die Notenbanken hoch, mit einer strafferen Geldpolitik gegenzusteuern. "Zu starke monetäre Gegenmaßnahmen gefährden die Konjunktur", ergänzte der Experte.
Auf Unternehmensseite machte die auf Hochtouren laufende Berichtssaison weiter die Schlagzeilen. Im Dax mussten die Anleger die Quartalszahlen von RWE
Unter den Berichtsunternehmen verloren die Titel von Heidelbergcement (Heidelberg Cement Aktie) mit 6,5 Prozent besonders stark. Hier gab es kritische Stimmen, was die bestätigten Jahresziele betrifft. Expertin Elodie Rall von JPMorgan etwa schrieb, ein schwaches erstes Quartal des Zementherstellers wecke Zweifel, ob das Unternehmen diese erreiche.
Auch Siemens (Siemens Aktie) wurde mit minus 5,8 Prozent zu einem größeren Dax-Verlierer. Der Technologiekonzern zieht sich als Folge des Krieges in der Ukraine aus dem russischen Markt zurück und dies belastete das zweite Geschäftsquartal. Unter Experten gab es kritische Stimmen vor allem zur Entwicklung der Profitabilität.
RWE konnte sich am Donnerstag eine Zeit lang gegen die Marktschwäche stemmen, zuletzt kamen aber auch diese Aktien mit 3,3 Prozent unter Druck. Der Energiekonzern berichtete von einem Gewinnsprung im ersten Quartal und bestätigte die Mitte Februar angehobene Jahresprognose. Einige am Markt hätten wohl bereits auf noch anspruchsvollere Ziele gehofft, hieß es.
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