FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag moderat nachgegeben. Auf die Stimmung der Anleger drückte im Handelsverlauf auch das Ifo-Geschäftsklima. Bis zur Mittagszeit verlor der deutsche Leitindex 0,52 Prozent auf 15 587,92 Punkte. Der MDax sank um 0,27 Prozent auf 35 066,67 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,53 Prozent nach.
"Die deutsche Wirtschaft hat das Wachstumshoch durchschritten", resümierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein die rückläufigen Juli-Stimmungsdaten. Der wohl wichtigste deutsche Frühindikator gebe bereits Einblicke für die kommenden Monate. Im Herbst werde die deutsche Wirtschaft vom Aufholmodus in den Normalmodus wechseln. "Darauf bereitet uns der ifo-Geschäftsklimaindex vor." Zudem könnte auch die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus den Ausblick eingetrübt haben, und auch die Lieferschwierigkeiten von Vorprodukten und Rohstoffen belasteten.
Mit minus 3,1 Prozent waren die Anteile des Wohnimmobilien-Unternehmens Vonovia (Vonovia Aktie) Dax-Schlusslicht, während Deutsche Wohnen mit plus 1,3 Prozent die Index-Spitze einnahmen. So scheiterte auch der zweite Versuch einer Übernahme der Deutsche Wohnen durch den Konkurrenten, denn die angestrebte Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent wurde nicht erreicht. Nun will Vonovia Optionen prüfen, "wie zum Beispiel einen Verkauf der derzeit von Vonovia gehaltenen Aktien an der Deutsche Wohnen, ein erneutes öffentliches Angebot oder den Erwerb weiterer Aktien", wie Vorstandschef Rolf Buch am Freitag sagte.
Im Dax zeigte sich vor allem der Autosektor schwach: Continental (Continental Aktie) etwa gaben um 2,4 Prozent nach, Daimler (Daimler Aktie) , Volkswagen und BMW verloren wischen 1,1 und 1,8 Prozent. Wegen fehlender Bauteile mit Computerchips unterbricht BMW seine Autoproduktion im Werk Regensburg für eine Woche. Danach sei ohnehin eine Ferienwoche geplant gewesen, hieß es, so dass die Produktion am 9. August wieder aufgenommen werde. Im MDax gaben auch die Anteile der Holdinggesellschaft Porsche SE nach, aber weniger stark als die augenscheinlichen knapp 5 Prozent, denn die Papiere werden an diesem Montag ex Dividende gehandelt.
Atoss Software und SAF-Holland legten im SDax gegen den allgemeinen Markttrend zu. Der Zulieferer für die Lkw-Industrie SAF schließt eine Erhöhung seiner Jahresprognose trotz stark gestiegener Stahlpreise nicht aus, was den Papieren ein Plus von 1,2 Prozent bescherte. Der Anbieter von Personalmanagement-Software Atoss rückte nach der Vorlage Quartalszahlen um 0,3 Prozent vor.
Die Anteile des Börsenneulings About You gewannen außerhalb der aus Dax, MDax, SDax und TecDax bestehenden Dax-Familie 1,9 Prozent. Mehrere große Investmentbanken nahmen die Beurteilung der Papiere auf. JPMorgan, Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie) oder die Schweizer UBS etwa empfehlen die 2014 gegründete Online-Mode-Plattform zum Kauf./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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