Eingang der Frankfurter Börse.
Montag, 11.09.2023 15:19 von | Aufrufe: 681

Aktien Frankfurt: Leichte Kursgewinne - Anleger vor EZB-Zinsentscheid defensiv

Eingang der Frankfurter Börse. © Nikada/iStock Unreleased / Getty Images Plus/Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von der EZB-Leitzinsentscheidung dominierte Woche hat am deutschen Aktienmarkt mit leichten Kursgewinnen begonnen. Nach der schwächeren Vorwoche und einer ersten Erholung am Freitag setzte der Dax seinen Aufwärtskurs am Montag fort. Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex mit plus 0,39 Prozent bei 15 801,31 Punkten, womit er sich im oberen Bereich der wochenlangen Handelsspanne von 15 500 bis 16 000 Zählern stabilisieren konnte.

Für den in der Vorwoche ebenfalls schwachen MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,60 Prozent auf 27 222,23 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag zuletzt mit knapp 0,4 Prozent im Plus.

Mehr als eine technische Gegenbewegung wollte Börsenkenner Jochen Stanzl von CMC Markets in den Kursgewinnen vorerst aber nicht erkennen. "Der Deutsche Aktienindex nutzt ein wenig die Kaufbereitschaft aus der vergangenen Woche am unteren Ende der Seitwärtsspanne und steigt", schrieb er. Eine klare Richtung oder ein übergeordneter Trend fehle seit Monaten. Dafür sei aktuell auch zu viel "Sand im Getriebe der Börsen".

Nach dem Leitindex-Rekord im Juli begrenzen seit Wochen wieder zunehmende Konjunktursorgen und die hartnäckig hohe Inflation die Kauflaune der Investoren. Die Ölpreise, deren starker Anstieg zuletzt weitere Bedenken angefacht hatte, gaben am Montag zumindest etwas nach. Unterdessen senkte allerdings die EU-Kommission ihre Prognose für die Konjunktur in der Europäischen Union und in Deutschland.

Dies könnte für die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) bei der kommenden Leitzinsentscheidung ein wichtiger Aufhänger sein. Am Markt sorgt der für den Donnerstag angesetzte Termin für große Untersicherheit. Denn selten war es unter Experten so umstritten, ob es einen weiteren Zinsschritt geben wird, oder die Währungshüter eine Pause einlegen.

Die Investoren agierten vor diesem Hintergrund auch bei der Auswahl von Unternehmensaktien weiter sehr defensiv, hieß es aus dem Markt. Papiere der Rüstungshersteller Rheinmetall (Rheinmetall Aktie) im Dax und Hensoldt im MDax gehörten mit Aufschlägen von 2,9 und 3,2 Prozent zu den Favoriten in den jeweiligen Indizes.

An der Dax-Spitze landeten am Nachmittag dank Übernahmefantasien die Covestro (Covestro Aktie) -Papiere, die zeitweise ein weiteres Hoch seit Februar 2022 markierten. Zuletzt standen sie mit 4,2 Prozent im Plus. Wie der Chemiekonzern bereits am Freitagabend nach wochenlangen Spekulationen über ein Interesse von Abu Dhabi National Oil (Adnoc) mitgeteilt hatte, will er nun mit dem Ölkonzern "ergebnisoffene Gespräche" über eine mögliche Übernahme führen.

Zuletzt war in Medien die Rede davon, dass Adnoc informell 60 Euro je Aktie in Aussicht gestellt hätten, was einem Wert von 11,6 Milliarden Euro entspricht. Die Analysten der Baader Bank und von Barclays etwa halten die kolportierte Summe allerdings für zu niedrig.

Europaweit standen zudem Banken und Immobilienwerte bei den Anlegern vor dem EZB-Entscheid hoch im Kurs. Hierzulande kletterten Anteile an der Deutschen Bank um 2,3 Prozent, Commerzbank (Commerzbank Aktie) -Papiere folgten mit gewissem Abstand mit 1,3 Prozent Aufschlag.


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Aktien des Immobilienkonzerns Vonovia zogen um zweieinhalb Prozent an, ähnlich stark verteuerten sich TAG Immobilien im MDax. Rückversicherer waren ebenfalls gefragt, auf dem Branchentreffen in Monte Carlo hatten sich die deutschen Anbieter Munich Re und Hannover Rück positiv zu den Aussichten und Preisen geäußert - die Anteilsscheine kletterten um bis zu 1,7 Prozent.

MTU -Aktien knickten um mehr als sieben Prozent ein, Airbus -Anteile verloren zuletzt eineinhalb Prozent. Nachrichten des Rüstungskonzerns und Luftfahrtzulieferers Raytheon belasteten. Dieser rechnet mit milliardenschweren Belastungen, weil er wegen eines Materialfehlers mehr von den im A320neo genutzten Triebwerken seiner Tochter Pratt & Whitney in die Werkstätten bringen muss als ursprünglich geplant. Auch MTU, das an diesem Triebwerk beteiligt ist, räumte milliardenschwere Belastungen ein.

Auch Siemens -Papiere gehörten nach einer gestrichenen Kaufempfehlung durch die britische HSBC und einer skeptischen Ersteinstufung durch Barclays zu den wenigen Verlierern im Dax mit rund einem halben Prozent Minus.

Der Euro wurde zuletzt etwas höher mit 1,0725 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0704 Dollar festgesetzt.

Die Kurse deutscher Bundesanleihen veränderten sich zum Wochenstart kaum Im Rentenhandel verharrte die Umlaufrendite bei 2,63 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 123,79 Punkte. Der Bund-Future (Dezember-Kontrakt) verlor 0,18 Prozent auf 130,71 Punkte./tav/jha/

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

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