Das kommt davon, wenn man nur versucht, mit den bestehenden Gläubigern über eine Verlängerung zu verhandeln. Ich habe bereits seit Wochen darauf hingewiesen, dass LdP und TdK nicht die Richtigen für Step 3 sind, und dass katastrophale Verhandlungsergebnis ist leider zu erwarten gewesen. Beide sind keine Typen, die neue Partnerschaften aufbauen können, die neue Investoren anziehen, ja sogar eher die bestehenden Investoren, also uns vergraulen. Hätten wir ein Management, dass mit einer klaren Strategie, mit frischen Ideen, mit einer positiven Außendarstellung heran gegangen wäre, wer weiss? Ich bin überzeugt man hätte neue Geldgeber gefunden und müsste nicht um eine Verlängerung betteln. Das Ergebnis: Die Gläubiger kriegen alles und wir nichts. Es sei denn, wir stimmen nicht zu!
Meine Reaktion auf die Ankündigung von heute war und wird sein:
1. Ich bin an der Raststätte raus gefahren und habe 200.000 Aktien zu 0,025 € gekauft Mehr ging nicht, da nicht mehr auf dem Depotgegenkonto war. Wenn es morgen noch so billig ist kaufe ich noch mehr, und damit auch mehr Stimmrechte!
2. Ich werde den Vorschlag ablehnen. Ich bin doch nicht so blöd, darauf zu vertrauen, dass die Gläubiger uns etwas übrig lassen.
3. Ich werde alles mir mögliche machen, um eine Absetzung von LdP und TdK so früh wie möglich zu initiieren! Wenn wir einen neuen CEO haben, der direkt auf Kontra bei den Gläubigern geht, dann haben wir noch 6 Monate Zeit, die aktuellen Gläubiger durch andere zu ersetzen.
4. Da man LdP und TdK wegen Inkompetenz wohl kaum verklagen kann, ist eine Forderung nach einer Klage gegen Steinhoff aussichtslos. Es sollte jedoch möglich sein die Gläubiger zu verklagen. Die Vorgehensweise Steinhoff derart vor die Wand zu stellen, und eine so horrende Forderung nach 80% nur für eine Verlängerung zu stellen ist irgendetwas zwischen Erpressung und unethischem Geschäftsgebahren, also Wucher, Ausnutzung einer wirtschaftlichen Abhängigkeit, etc. Ich hoffe die PIC und andere Großinvestoren werden da vorausgehen, aber auch wir Aktionäre sollten uns organisieren und Anwälte engagieren, die diesen Deal mit allen Mitteln attackieren. Ich bin mir sicher, dass gute Anwälte es schaffen, dass die Gläubiger die Deadline am 30.06.2023 nicht durchsetzen können und wir so weitere 6 Monate gewinnen. In dieser Zeit muss das hoffentlich neue Management von Steinhoff eine Schuldenreduktion durch IPOs, Dividendenzahlungen der Töchter, etc. umsetzen und für die übrigen Schulden neue Geldgeber finden.
5. Und wenn das alles nicht klappt, dann geht Steinhoff in die Insolvenz. Dabei wird dann die Schuld der Gläubiger lange Zeit diskutiert werden. In dieser Zeit werden sich die Töchter bestens weiter entwickeln. Wenn dann in drei vier Jahren Kassensturz gemacht wird, und die Gläubiger bekommen ihren fairen Anteil dann bleibt vermutlich deutlich mehr für die Aktionäre übrig als bei diesem Deal, der uns heute von LdP auch noch als etwas tolles präsentiert wird. BTW bei Unternehmen, die zumindest in Deutschland Schulden aufkaufen kommt es in solchen Verfahren regelmäßig zu Entscheidungen, dass diese Kreditaufkäufer nur Anspruch auf den Betrag haben, den sie bezahlt haben zuzüglich einer marktüblichen Verzinsung. Angenommen, die HF haben für die Schuldenübernahme nur 60% bezahlt, dann würden sie nur diesen Betrag zugesprochen bekommen, plus Zinsen, hier vermutlich weniger als 10,75%. Angenommen in 4 Jahren sind die Assets 14 Mrd. wert und die Gläubiger bekommen nur 9Mrd, dann ist jede unserer Aktien 1€ wert.
Ich muss mich wirklich ernsthaft zusammenreißen, dass LdP uns das alles auch noch positiv verkauft. Die Erpressung der Aktionäre am 27.01.2023 ihrer Enteignung zuzustimmen setzt dem noch die Krone auf. Wir sind alle davon überzeugt, dass es Steinhoff über die Töchter schaffen kann. Aber LdP glaubt das offensichtlich nicht. Dann sollte er bitte sofort zurücktreten.
1. LdP und TdK raus und zwar sofort und nicht erst beim AGM im März
2. Neues Management rein
3. Deal am 27.01.2023 ablehnen
4. Kämpfen, also sich organisieren, Aktien und damit Stimmrechte kaufen (nur wer mag, also keine Empfehlung), Anklagen gegen Gläubiger prüfen und/oder unterstützen
Deswegen, jetzt erst recht