Die Frankfurter Innenstadt, im Hintergrund die Skyline (Symbolbild).
Freitag, 19.11.2021 15:34 von | Aufrufe: 1106

WOCHENAUSBLICK: Luft wird dünner für den rekordhohen Dax

Die Frankfurter Innenstadt, im Hintergrund die Skyline (Symbolbild). © querbeet / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax könnte es in der neuen Woche schwerer haben mit einer Fortsetzung seines Rekordlaufs. "In Gipfelnähe wird die Luft dünner", titelte der Aktienstratege Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg in seinem Wochenausblick. Den ganzen November schon war der Leitindex nur mit Trippelschritten von Rekord zu Rekord geeilt. Laut der Helaba hat der Bullenmarkt mittlerweile aber ein historisches Ausmaß erreicht. Die Experten erinnern deshalb an eine alte Börsenweisheit: Demnach kann alles, was stark ansteigt, auch tief fallen.

Börsianer hatten zuletzt auch immer wieder die nur dünnen Umsätze in den Werten der Dax-Familie betont. Diese seien ein Indiz dafür, dass die Bereitschaft, Aktien abzugeben und Gewinne mitzunehmen, zuletzt ausgesprochen klein war. Im Vertrauen auf die Notenbanken seien die Risiken ausgeblendet worden. Die Hoffnung auf eine weiter laufende Jahresendrally blieb bis zuletzt unbeeindruckt von den Inflationssorgen und den gefährlich stark ansteigenden Corona-Infektionszahlen.

Die vierte Pandemie-Welle wird nun aber wieder stärker zu einem Thema an den Börsen vor allem in Europa. Schon am Freitag äußerte sich dies im Verlauf in einem nervöser werdenden Handel. Österreich geht am Montag erneut in einen Lockdown, den der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auch in Deutschland nicht mehr ausschließen wollte. "Nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten Euroraum trübt sich der Konjunkturausblick angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen immer stärker ein", warnte der Commerzbank (Commerzbank Aktie) -Anlagestratege Chris-Oliver Schickentanz.

"Ob die verschärften Maßnahmen ausreichen werden, um die vierte Welle zu brechen, dürfte sich frühestens Anfang Dezember zeigen", schrieb die Helaba-Volkswirtin Claudia Windt am Freitag. Sicher sei, dass die gegenwärtigen Verschärfungen dem Weihnachtsgeschäft eher abträglich sein dürften. Für den Handel kommt all dies zu einer Unzeit: Am kommenden Freitag steht mit dem "Black Friday" ausgerechnet der wichtigste Tag der Shopping-Schnäppchen an. Die Tage davor gelten als "Black Week" aber auch schon als wegweisend.

Auf Unternehmensseite könnten in den kommenden Tagen neben Corona-Profiteuren wie etwa den Impfstoff- und Diagnostikunternehmen auch Online-Händler und Einzelhandelswerte wegen des Weihnachtsgeschäfts wieder stärker in den Fokus rücken. Die Berichtssaison, die in den vergangenen Wochen als wichtiger Treiber für die Aktienmärkte galt, ist dagegen weitgehend gelaufen. "Es stehen lediglich noch Quartalszahlen von einigen wenigen Nachzüglern auf der Agenda", hieß es von Seiten des LBBW-Experten Streich.

Konjunkturell dürfte die neue Woche unter anderem von europäischen Einkaufsmanagerindizes am Dienstag sowie dem Ifo-Geschäftsklimaindex am Mittwoch geprägt sein. Der Commerzbank-Stratege Schickentanz geht davon aus, dass diese Frühindikatoren im November unter dem Eindruck der Pandemie, anhaltender Lieferkettenprobleme und der explodierten Energiepreise erneut gesunken sind. Er verwies darauf, dass die Corona-Maßnahmen im Herbst 2020 die Aktivität im Dienstleistungssektor schon hatten einbrechen lassen.

Am Donnerstag wird dann in den USA Thanksgiving gefeiert. Viele US-Anleger dürften sich daraufhin ein langes Wochenende gönnen - auch wegen des "Black Friday", an dem in New York nur verkürzt gehandelt wird. Wenn die Amerikaner dem Markt fernbleiben, könnten die Börsenumsätze im späteren Wochenverlauf dann auch hierzulande allgemein sinken./tih/jsl/he


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