FRANKFURT (dpa-AFX) - In der neuen, verkürzten Handelswoche drohen viele Anleger das Sahnehäubchen auf einem starken Börsenjahr zu verpassen. Nach Gänsebrust und Klößen gönnen sich die Investoren an den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester gern eine Auszeit. Dabei stehen die Chancen für die letzten Kursgewinne in diesem Jahr gar nicht schlecht.
Denn der deutsche Leitindex Dax
"Europäische und amerikanische Aktienmarktrenditen im zweistelligen Bereich, wer hätte das gedacht?", schrieb Stratege Robert Greil vom Bankhaus Merck Finck. Das Börsenjahr 2021 sei für Aktionäre deutlich besser gewesen als angenommen. "Vielleicht werden die Marktteilnehmer zum Ende kommenden Jahres erneut überrascht sein". Die Konjunktur dürfte sich weiter erholen. Bei den Verbrauchern stauten sich Konsumwünsche auf und die zuletzt so problematischen Lieferketten dürften sich entspannen.
Es sind aber nicht nur intakte Wachstumsperspektiven, die Anleger auf Aktien setzen lassen, es ist auch die pure Not. "Die oftmals gestellte Frage: 'Wo soll ich denn mein Geld anlegen?' wird weiterhin dazu führen, dass eine Fülle von Liquidität in die globalen Aktienmärkte fließen wird", schreibt Frank Wohlgemuth, Analyst bei der Essener National-Bank. Und das so lange, wie andere Anlageformen keine "wertsichernden Alternativen" zu Aktien darstellten.
Auch im vergangenen Jahr hatten die Aktienkurse "zwischen den Jahren" noch eine Schippe drauf gelegt. Allerdings ist der Aktienhandel an diesen Tagen stark ausgedünnt. In den zweieinhalb Börsentagen 2020 wechselten auf dem Handelssystem Xetra Dax-Aktien im Volumen von insgesamt knapp sechs Milliarden Euro die Besitzer. Das geht sonst an einem einzigen lebhaften Aktientag um.
Für geringe Umsätze spricht auch, dass mit der Londoner Börse ein gewichtiger Handelsplatz am Montag und Dienstag geschlossen bleibt. Zudem stehen in der neuen Woche kaum kursbewegende Konjunkturdaten auf der Agenda. Am deutschen Markt endet der Xetra-Handel am Donnerstag, dem letzten Handelstag des Jahres, bereits am späten Mittag. Dann dürften Händler und Investoren schon mal auf ein erfolgreiches Aktienjahr 2021 anstoßen./bek/tih/he
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