Nachdem mehrere Golfstaaten Sanktionen gegen Katar verhängt haben, wächst der wirtschaftliche Druck auf das Emirat. Grenzen werden geschlossen, Investitionen gesperrt, Lizenzen gestrichen. Katar bemüht sich um Dialog.
Katar will sich mit Hilfe Kuwaits aus seiner diplomatischen und wirtschaftlichen Isolation in der Golf-Region befreien. Nachdem mehrere arabische Staaten unter Führung Saudi-Arabiens Sanktionen wegen angeblicher Terror-Unterstützung verhängt hatten, erklärte Katars Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani am Dienstag, sein Land sei bereit zur Beilegung der Krise mit Hilfe der Vermittlung Kuwaits. Katar "glaubt, solche Differenzen zwischen Schwester-Staaten müssen durch Dialog gelöst werden", sagte er dem Sender Al Dschasira. Der wirtschaftliche Druck auf den Golfstaat nimmt unterdessen zu: Die Kurse der Staatsanleihen fielen, die Börse verzeichnete ein weiteres Minus, Qatar Airways schränkte seinen Flugplan ein, internationale Handelspartner sind besorgt.
Kuwaits Herrscher Scheich Tamin bin Hamad al-Thani wird nach Aussage von Insidern aus der Golfregion noch am Dienstag nach Saudi-Arabien reisen, um mit dem saudischen König die Krise zu erörtern. Als Zeichen des guten Willens verzichtete Katar zunächst auf Gegenmaßnahmen. Auf die Sanktionen werde nicht reagiert, sagte der Außenminister. Zudem hat nach seinen Worten Katars Herrscher in einem Telefonat mit dem kuwaitischen Regierungschef zugesagt, ein Ansprache an die Bevölkerung seines Landes zu verschieben.
Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain hatten am Montag ihre diplomatischen Verbindungen zu Katar abgebrochen und alle Verkehrsverbindungen nach Katar gesperrt. Bürger aus dem Land haben zwei Wochen Zeit, die drei anderen Golfstaaten zu verlassen. Das Bündnis wirft Katar vor, Islamisten und den Erzfeind Iran zu unterstützen, was die Regierung in Doha umgehend zurückwies. Jemen, die Regierung in Ost-Libyen und die Malediven schlossen sich der Staatengruppe um Saudi-Arabien an.
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