Doris Honold ist die Nummer zwei bei Standard Chartered – und lenkt zusammen mit Vorstandschef Bill Winters die weltumspannende Großbank.
Meterhohe Gemälde hängen an den Wänden, ausdrucksstarke Porträts aus Asien und Afrika. Die Gänge in der Standard-Chartered-Zentrale erinnern an eine Londoner Kunstgalerie. „Banking dreht sich um Menschen“, erklärt Doris Honold, die Herrscherin über die Kunstsammlung.Die 51-jährige Deutsche wählt nicht nur die Bilder aus. Als Chief Operating Officer ist sie die Nummer zwei der britischen Großbank. Zusammen mit Vorstandschef Bill Winters lenkt sie die weltumspannende Organisation, die in mehr als 60 Ländern aktiv ist. Sie habe noch nie in einer internationaleren Firma gearbeitet, sagt Honold.Ihre Karriere in der Londoner City war keineswegs vorgezeichnet. In ihrem bayerischen Heimatdorf Oberpfahlheim waren die glitzernden Bankentürme weit weg. „In meiner Jugend dachte ich, dass ich es so machen würde wie der Rest meiner Familie“, sagt sie. „Einen Beruf lernen, heiraten, ein Haus bauen, das war mein Plan.“ Nach der mittleren Reife machte sie eine Lehre zur Informationselektronikerin bei der Bundesbahn. Doch sie wollte mehr, holte das Abitur nach und studierte Wirtschaftsmathematik in Ulm.Ein Auslandsaufenthalt bedeutete den DurchbruchEin Fulbright-Austauschjahr an der Universität von Los Angeles öffnete ihr die Augen. Es war das erste Mal, dass sie länger im Ausland war und eine neue Perspektive auf Deutschland bekam. Nach ihrem Diplom suchte sie einen Job, der einen Weg ins Ausland bot. Erst rief sie bei der Lufthansa (Lufthansa Aktie) an, doch die Fluggesellschaft hatte gerade einen Einstellungsstopp. Sie landete bei der Dresdner Bank in Frankfurt. Damals bauten die Banken gerade ihre Risikoabteilungen auf, und Honolds Mathekenntnisse waren gefragt.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.
