Das Bruttoinlandsprodukt ist im dritten Quartal 2018 zurückgegangen: Es sank gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent. Vor allem die Probleme mit dem neuen Auto-Abgasprüfstandard zeigen Wirkung.
Die deutsche Wirtschaft ist zum ersten Mal seit dreieinhalb Jahren wieder geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in einer ersten Schätzung mitteilte. Zum letzten Mal war die Wirtschaftsleistung im ersten Vierteljahr 2015 rückläufig. Damals war das BIP um 0,1 Prozent gesunken.
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sieht jedoch keinen Grund zum Konjunkturpessimismus. Hinter dem Minus stecke vor allem ein Produktionseinbruch in der Kfz-Industrie, sagte Weidmann auf einer Veranstaltung am Mittwoch in Berlin. „Ausschläge der Zahlen nach oben und unten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen: Der Wirtschaftsaufschwung in Deutschland und im Euroraum bleibt intakt.“ Das geringere Wachstumstempo sei ein Ausdruck der gestiegenen Auslastung von Kapazitäten und zunehmender Engpässe am Arbeitsmarkt.
Experten machen als Hauptgrund für den Schwächeanfall der deutschen Konjunktur einen Sondereffekt verantwortlich, der auf das Kürzel WLTP hört. Dahinter verbirgt sich der neue weltweite Auto-Abgasprüfstandard „Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure“.
Viele Hersteller hatten die seit September nötige Zertifizierung nach diesem Standard zum Stichtag noch nicht für alle ihre Modelle vorliegen und drosselten deshalb ab August stark ihre Produktion. Das erläutern Nils Jannsen vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel und Manuel Kallweit vom Verband der Automobilindustrie vda in der Fachzeitschrift „Wirtschaftsdienst“.
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