Voltabox kommt an der Börse unter die Räder

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man den Markt schlagen kann. Handelsblatt-Stratege Ulf Sommer verkauft eine hochspekulative Position.

Solche Verkäufe sind schmerzvoll, müssen aber sein, um Verluste zu begrenzen: Der Batteriespezialist Voltabox kommt an der Börse unter die Räder, deshalb verkaufen wir die hochspekulative Position. Im Gegenzug erhöht sich die Liquidität. Diese wird bald verringert, weil viele Aktien angesichts des Kursverfalls immer preiswerter werden. Das gilt für große Konzerne noch stärker als für kleinere Unternehmen. Unter Beobachtung steht zum Beispiel der Spezialchemiekonzern Covestro, die Abspaltung des Pharmaherstellers Bayer (Bayer Aktie). Seit ihrem Hoch verlor die Aktie über 35 Prozent.

Am Dienstag haben die europäischen Börsen einen Erholungsversuch unternommen. Zu den Bestperformern bei unserem Musterdepot gehörte die Aktie der französischen Einzelhandelsgruppe Casino Guichard. Der Titel befindet sich seit März 2017 im Aktienkernportfolio. Bis Anfang September 2018 stand der Aktienkurs allerdings unter erheblichem Druck, vor allem aufgrund der Verschuldungsproblematik. Auf der anderen Seite ist der Casino-Titel laut unserem Modell signifikant unterbewertet. Ende Juli 2018 wurde die Position aufgestockt. Seitdem ist der Kurs um mehr als 20 Prozent gestiegen.

Nachdem der Dax in der vergangenen Woche die Marke von 11 800 Punkten nach unten verlassen und dadurch charttechnisch eine Kopf-Schulter-Formation abgeschlossen hat, besteht die Sorge einer weiteren Abschwächung. Bislang gute Unternehmensberichte sowie mangelnde Investitionsalternativen – zumindest in Europa – lassen dagegen ein besseres Kursniveau zum Jahresultimo erwarten. Angesichts dieser Unsicherheiten und der besonderen Volatilität bei Wirecard haben wir unsere Position verkauft und einen Gewinn mitgenommen. Mit der geschaffenen Liquidität warten wir gelassen ab.

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