Ein Bündel Euroscheine. (Symbolbild)
Dienstag, 07.12.2021 13:08 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1309

Tipps für Ihre Anlagestrategie: Crash-Bombe Omikron, Inflation, Zinspolitik: Wie soll ich mich jetzt verhalten?

Ein Bündel Euroscheine. (Symbolbild) © Detailfoto / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

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An den Börsen sind Angst und Nervosität zurückgekehrt. Kapitalmarkt-Profis geben Antworten auf die Frage, wie Sie als Aktienanleger durch unruhige Börsenzeiten manövrieren können. Kaufen oder verkaufen? Antworten!

Wir haben Börsenprofis befragt, die schon mehrfach durch schwere Börsenwetter gesegelt sind: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern, unbeirrt weiter stetig zukaufen oder lieber raus, verkaufen und an der Seitenlinie warten, bis sich die Lage beruhigt hat?“

In einer einer Artikel-Serie stellen wir Ihnen die für jeden Aktienanleger wertvollen Antworten der Profis vor. Den Anfang macht Peter-Thilo Hasler, Gründer und Analyst von Sphene Capital:

„Jeder hat schon einmal die Geschichte gehört, beim Bier an der Bar, in der ein Bekannter davon berichtet, wie er eine Aktie zum Tiefstkurs ge- und zum Höchstkurs verkauft hat – idealerweise in einer möglichst kurzen Zeitspanne. Viele haben schon versucht, den Anstieg des Kapitalmarktes oder eines bestimmten Wertpapiers vorherzusagen und diese Position wieder abzubauen, wenn ein schwächerer Kapitalmarkt erwartet wird. Es gibt sogar Studien, in denen fröhlich vorgerechnet wird, wie eine solche Markttiming-Strategie eine spröde Buy-and-Hold-Strategie um Längen schlägt. Wohl deshalb sind viele Anleger geradezu erpicht darauf, den perfekten Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu treffen und auch die kleinste Korrektur durch vorheriges Abstoßen des Wertpapiers – oder schlimmer noch, durch Kauf von Put-Optionen – zu vermeiden. Wenn es dann schief geht, was der Normalfall ist, werden die Hedging-Verluste lapidar als Spielgeld abgetan.

Kurzfristige Kauf- und Verkaufsstrategien funktionieren nicht. Verkäufer sind schließlich nicht schlauer als Käufer – und umgekehrt. Beiden Akteuren stehen dieselben Informationen zur Verfügung. Vermutlich ist es in der Geschichte der Börse noch keinem Anleger jemals gelungen, dauerhaft Aktien erfolgreich zu Tiefstkursen zu kaufen und zu Höchstkursen zu verkaufen. Peter Lynch, der mit dem von ihm gemangten Fidelity Magellan-Fonds zwischen 1977 und 1990 eine durchschnittliche jährliche Rendite von sage und schreibe 29,2 % erzielte, meinte dazu einmal, dass in der von Forbes veröffentlichten Hitparade der Reichen der Welt noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten war.

Angst und Gier

Dies liegt im Wesentlichen daran, dass Anleger zwei elementaren Stimmungen ausgesetzt sind, die in den menschlichen Genen verankert sind und deshalb nicht kontrollierbar sind: Angst und Gier. Wer glaubt, er könne Tiefstpunkte erkennen und zu diesem Zeitpunkt seine Angst vor weiteren Kursrückgängen überwinden, überschätzt sich ebenso wie derjenige, der glaubt, er könne in einer Boomphase der allgemeinen Euphorie der Kapitalmärkte, in der Kursgewinne doch so vermeintlich einfach sind, seine Gier überwinden und sich von seinen geschätzten Aktien trennen.

Auch die Fakten sprechen für sich. Wäre ein Investor im DAX mit einer Buy-and-Hold-Strategie dauerhaft investiert gewesen, hätte er im Zeitraum 11/2001 bis 11/2021 eine durchschnittliche jährliche Kurssteigerung von 5,7 % erzielt. Hätte er in diesem Zeitraum jedoch die zehn besten Tage versäumt, würde seine Wertentwicklung auf 1,3 % zurückgehen. Hätte er die besten 20 Handelstage verpasst, wäre sein Depot um 1,8 % pro Jahr geschrumpft. Wer glaubt, er könnte über einen Zeitraum von 5.115 Handelstagen durch eine Timing-Strategie erfolgreich sein, der irrt. Zumal in der Berechnung etwaige Transaktionskosten noch gar nicht berücksichtigt wurden.

Nein, Aktien kauft man auf lange Sicht. Auf Sicht von Jahren und Jahrzehnten. Wer nicht dabei ist, wenn es runter geht, der ist auch nicht dabei, wenn es rauf geht."


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Text: Peter-Thilo Hasler, Sphene Capital, Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion

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