Finanzminister Wolfgang Schäuble hat den IWF wegen seiner jüngsten Äußerungen zu europäischen Banken, speziell der Deutschen Bank, zurechtgewiesen. Es sei nicht Sache der Weltbank, Banken in Europa zu beaufsichtigen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) für dessen Mahnungen an die europäischen Banken kritisiert. Er nehme alles ernst, was der Fonds und IWF-Chefin Christine Lagarde sagen. Aber für Aufsicht, Regulierung und Restrukturierung europäischer Banken gebe es viele zuständige Institutionen, sagte Schäuble am Freitag in Washington auf der Jahrestagung des IWF. Es sei nicht Sache der Weltbank oder anderer internationaler Institutionen, Banken zu beaufsichtigen, sagte Schäuble in Richtung des IWF.
Lagarde hatte mit Blick auf die Turbulenzen um die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) gesagt, Deutschlands größtes Geldhaus müsse sein Geschäftsmodell überarbeiten und langfristig seine Ertragsstärke sichern. „Ich glaube, dass die Deutsche Bank wie viele Banken auch, auf ihr Geschäftsmodell schauen muss.“ IWF-Experte Peter Dattels hatte gesagt, die Deutsche Bank gehöre zu den Instituten, die weiter Anpassungen vornehmen müssten, um Investoren zu überzeugen. Dies hatte für Unmut in der Bundesregierung gesorgt.
Nach Angaben des chinesischen Finanzministers Lou Jiwei hat die G20-Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer in Washington nicht über spezielle Geldhäuser diskutiert. Auch Schäuble betonte, die G20-Finanzminister und -Notenbankchefs hätten nicht über einzelne Bankinstitute gesprochen. Deutschland übernimmt zum 1. Dezember von China den G20-Vorsitz und will in den folgenden Monaten unter anderem weitere Maßnahmen anstoßen, um die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft zu erhöhen.
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