Ohne Unterstützung Donald Trumps würde es eng für den saudischen Kronprinzen. Doch auch der US-Präsident hängt an dem starken Mann Saudi-Arabiens.
Wenn Jared Kushner mal wieder in Riad ist, erfahren dies die Diplomaten in der US-Mission in der saudischen Hauptstadt in letzter Minute - wenn ein Botschaftsfahrer den Berater und Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump am Flughafen abholen soll. Sehr eng, vielleicht sogar zu eng, ist die Verflechtung des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman zum Trump-Clan, berichten Diplomaten in Riad.
Dabei gehe es neben amerikanischen Waffenverkäufen an Saudi-Arabien, industrieller Kooperation beim Umbau des Königreichs und dem gemeinsamen Kampf gegen den Erzrivalen Iran vor allem um private Geldsorgen Trumps und Kushners. Beide sind hochverschuldet und brauchen immer neue Geldgeber für ihre Immobilienspekulationen - und die Führung des wichtigsten Petrostaats der Welt hat tiefe Taschen.
Der Trump-Clan und MbS, wie der Kronprinz in seiner Heimat mit einer Mischung aus Achtung und Verachtung genannt wird, brauchen sich gegenseitig. Trump, der mit Ehefrau Melania, Tochter Ivanka und Schwiegersohn Jared im Mai 2017 seine erste Auslandsreise als US-Präsident nach Riad unternahm, hat laut Diplomaten in Riad nicht nur vom Königshaus die Zusage finanzieller Unterstützung erhalten im Falle eines Abspringens von Kreditgebern wie der Deutschen Bank.
Er hat bei dem Trip auch Waffenverkäufe im Umfang von 110 Milliarden Dollar (Dollarkurs) an Saudi-Arabien eingefädelt. Und Milliarden-Investitionen des saudischen Staatsfonds PIF in US-Infrastruktur (zusammen mit Blackrock) und in US-Techaktien (gemeinsam mit dem japanischen Großinvestor Softbank). Der Public Investment Fund soll mit zwei Milliarden Dollar Kapital der mächtigste Staatsfonds der Welt werden. Und Trump braucht die Saudis zur Stabilisierung des Ölpreises sowie im Kampf gegen den Iran.
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