Kuppeln des Moskauer Kremls
Dienstag, 11.10.2022 12:00 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 2752

Russische ADRs: Clearstream ermöglicht Umtausch in russische Aktien - NICHT

Kuppeln des Moskauer Kremls ©iStock

Foto: unsplash.com - Nikita Karimov

Nach monatelangem Umtausch-Stopps für Hinterlegungsscheine von russischen Aktien gab Clearstream kurzzeitig grünes Licht für einen Umtausch. Und ruderte nur Stunden später wieder zurück.

Die Sanktionen gegen Russland betreffen auch hiesige Anleger: seit Anfang März ist der Handel mit Hinterlegungsscheinen russischer Aktien ausgesetzt. Heißt: wer in sogenannte Depository Receipts (DR) – Zertifikate, die an ausländischen Börsen stellvertretend für die eigentlichen Aktien gehandelt werden – von Unternehmen wie Gazprom, Lukoil oder Sberbank investiert hat, kommt nicht mehr an sein darin angelegtes Geld. Die einzige Möglichkeit, die Anleger seither haben, ist die Eröffnung eines Depots in Russland und ihre DRs darüber in Aktien zu tauschen. Eine Option, die für das Gros kaum in Frage kommt und bei vielen die Sorge, vor einem größeren Verlust ihrer Gelder schürt. Denn dieser kann drohen, wenn die Hinterlegungsscheine nicht binnen eines Jahres in Stammaktien umgewandelt werden können. Hintergrund ist, dass die in DR hinterlegten Aktien dann zwangsverkauft werden und die dann geltenden Konditionen eine Unbekannte sind. Auch ein Totalverlust der Gelder ist damit faktisch möglich.

Kurzzeitig schien es, als sei ein Hoffnungsschimmer in Sicht. Denn am Donnerstag letzter Woche hat die europäische Abwicklungs- und Verwahrgesellschaft Clearstream angekündigt, dass sie für DRs von Gazprom und Sberbank wieder Umwandlungsanträge in Originalpapiere annehmen will, wie das Handelsblatt in einem Artikel schrieb. Das entsprechende Angebot sei allerdings an zwei Bedingungen geknüpft: Erstens, müsse ein entsprechender DR-Agent den Umtausch unterstützen. Dabei handelt es sich in der Regel um amerikanische Banken, welche die Originalaktien verwahren und stattdessen ADRs ausgeben – American Depository Receipts. Zudem müsse der Umtausch bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein, da die russische Zentralverwahrstelle NSD andernfalls wieder Gebühren für die Übertragung russischer Aktien auf/von DR-Agenten-Depots erheben könnte. Derzeit sind diese ausgesetzt.

Leider konnten sich Anleger aber nicht wirklich überlegen, ob sie das Umtausch-Angebot nutzen wollten, denn in der Realität ruderte Clearstream bereits wenige Stunden nach der Ankündigung wieder zurück. In einer Follow-Up-Mitteilung schrieb das Unternehmen jetzt, dass es die Umwandlung vorerst doch nicht durchführen werde. Als Grund nannte Clearstream die herrschende Unsicherheit mit Blick auf Art und Umfang von Umwandlungsprozessen, die in dieser Causa in Russland erfolgen.

Die Sorge der Anleger um ihre investierten Gelder hält somit weiter an. Unklar ist, wieviele deutsche Anleger ADRs von russischen Aktien in ihren Depots halten und jetzt um ihre Anteile bangen. Die Bundesbank, das Finanzministerium und das Gros der Depotbanken hat hier angeblich keinen Einblick oder hält sich bewusst zurück.  Schätzungen gehen aber von einer mindestens 5-stelligen Zahl aus.

(ir)

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