Blick auf eine wehende amerikanische Flagge in der Innenstadt von New York.
Mittwoch, 12.01.2022 15:40 von | Aufrufe: 824

ROUNDUP/USA: Inflation steigt auf höchsten Stand seit 1982

Blick auf eine wehende amerikanische Flagge in der Innenstadt von New York. ©unsplash.com

WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Preisauftrieb in den USA hat sich im Dezember von hohem Niveau aus weiter beschleunigt. Die Verbraucherpreise legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,0 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist die höchste Inflationsrate seit dem Jahr 1982. Analysten hatten diese Entwicklung erwartet. Im November hatte die Rate noch bei 6,8 Prozent gelegen.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 0,5 Prozent. Hier war ein Anstieg um 0,4 Prozent prognostiziert worden.

Etwas stärker als erwartet gestiegen ist die Kernrate, bei der schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt werden. Hier legte die Jahresrate von 4,9 Prozent im Vormonat auf 5,5 Prozent. Volkswirte hatten mit 5,4 Prozent gerechnet.

Die Verbraucherpreise legten bei den meisten Gütern zu. Im Vergleich zum Vormonat gaben lediglich die Energiepreise etwas nach. Die Ölpreise waren zuletzt gesunken. Besonders deutlich stiegen die Preise für Gebraucht- und Neuwagen. Auch bei einigen Dienstleistungen wie Hotelübernachtungen legten die Preise deutlich zu.

Die Gesamtrate liegt damit noch deutlicher über dem Inflationsziel der US-Notenbank Fed von zwei Prozent. Die US-Notenbank Fed will bis März aus ihren Anleihekäufen zur Stützung der Konjunktur aussteigen. Einige Fed-Mitglieder haben auch schon eine erste Zinserhöhung für den März signalisiert.

"Die gute Nachricht ist: In den kommenden Monaten wird die US-Inflationsrate in den Rückwärtsgang gehen, auch ohne Zutun der US-Notenbank", schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Alleine der kleiner werdende Basiseffekt bei den Energiepreisen sorge dafür. "Es ist also nicht die Frage, ob die Inflationsraten fallen, sondern auf welchen Niveaus sie sich einpendeln werden."

"Einer deutlichen Entspannung an der Preisfront dürften jedoch die angesichts der niedrigen Arbeitslosenquote beschleunigten Lohnzuwächse entgegenstehen", erwartet Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. Er erwartet für dieses Jahr eine Inflationsrate von 5,0 Prozent. "Da die US-Währungshüter jedoch ihre Haltung, die hohen Inflationsraten als temporäres Phänomen abzutun, aufgegeben haben, rechnen wir mittlerweile für das laufende Jahr mit vier US-Leizinserhöhungen, jeweils um einen Viertelprozentpunkt."

Der Euro legte nach der Veröffentlichung der Daten zu und stieg auf ein Tageshoch von 1,1415 US-Dollar. Die Kurse von US-Staatsanleihen zogen an. Der deutsche Leitindex Dax reagierte ebenfalls positiv, gab seine Gewinne aber größtenteils wieder ab./jsl/la/he


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