Verschiedene Euro-Banknoten.
Donnerstag, 16.12.2021 19:39 von | Aufrufe: 1281

ROUNDUP/Stresstest: Europas Versicherer würden längerer Corona-Krise standhalten

Verschiedene Euro-Banknoten. © pixabay.com/CC0 https://pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die europäischen Versicherer würden laut einer Untersuchung ihrer Aufsichtsbehörde auch einer verlängerten Corona-Krise standhalten. Im diesjährigen Stresstest seien bei keinem Versicherungskonzern die Verpflichtungen gegenüber den Kunden in Gefahr geraten, teilte die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa am Donnerstagabend in Frankfurt mit. Laut Eiopa-Präsidentin Petra Hielkema hängen Teile der Branche jedoch weiterhin stark von den Übergangsregelungen ab, dank derer sie die finanziellen Anforderungen des seit 2016 gültigen Regelwerks "Solvency II" erst im Jahr 2032 voll erfüllen müssen.

Für den diesjährigen Stresstest hat die Eiopa 43 Versicherungsgruppen und einen einzelnen Versicherer auf Basis der Bilanzen von Ende 2020 untersucht. Die Unternehmen stehen den Angaben der Behörde zufolge für rund 75 Prozent des Versicherungsmarkts des Europäischen Wirtschaftsraums - also der Europäischen Union, ergänzt um die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein. Aus Deutschland waren die Allianz (Allianz Aktie) , der Rückversicherer Munich Re (Munich Re Aktie) , der HDI (Talanx ), die R+V Versicherung und die Alte Leipziger-Hallesche dabei.

Die deutsche Finanzaufsicht Bafin sieht die deutschen Unternehmen im Stresstest vergleichsweise gut aufgestellt. "Der Rückgang der Solvenzquoten wäre für die deutschen Teilnehmer verkraftbar", sagte der für die Versicherungsbranche zuständige Bafin-Exekutivdirektor Frank Grund. Allerdings blieben die Niedrigzinsen eine Herausforderung für die Branche. "Wir werden besonders die Situation der Lebensversicherer weiter genau im Auge behalten", kündigte Grund an.

In dem Stresstest prüfte die Eiopa, wie sich die Lage der Versicherer im Fall einer anhaltenden Corona-Krise mit weiterhin geltenden Niedrigzinsen entwickeln würde. Sie spielte dazu durch, wie sich plötzliche Verwerfungen an den Finanzmärkten auf die Unternehmen auswirken würden. Zu den Stressfaktoren zählte auch ein Doppelschlag-Szenario, bei dem der risikofreie Zins fällt, die Risikoaufschläge aber steigen.

Im ersten Szenario wurde unterstellt, dass die Versicherer mit Blick auf die Krise nichts tun und abwarten. Dabei fiel die wichtige sogenannte Solvenzquote der Unternehmen infolge der Krise im Schnitt von 217,9 Prozent auf 125,7 Prozent. Neun Versicherer konnten sogar die kritische Marke von 100 Prozent nicht halten. Im zweiten Szenario konnte das Management die Krisenfolgen mit raschen Eingriffen in die Bilanz abfedern. Dabei sackte die Solvenzquote im Schnitt nur auf 139,3 Prozent nach unten. Dadurch retteten sich sieben Unternehmen wieder über die Marke von 100 Prozent.

Der Eiopa zufolge fielen die Vermögenswerte jedoch in keinem Szenario bei keinem Versicherer unter die Höhe der Verpflichtungen. Dies zeige, dass die Branche ihre Versprechen gegenüber ihren Kunden auch in schweren Krisen in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten halten könne./stw/zb/men


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