Solarzellen in der Nahaufnahme (Symbolbild).
Donnerstag, 09.08.2012 09:46 von | Aufrufe: 1002

ROUNDUP: SMA Solar hält sich in der Gewinnzone - Phoenix Solar kämpft weiter

Solarzellen in der Nahaufnahme (Symbolbild). © Henglein and Steets / Cultura / Getty Images http://www.gettyimages.de

NIESTETAL (dpa-AFX) - Der Solartechnikhersteller SMA Solar hat sich im ersten Halbjahr anders als viele Unternehmen der Photovoltaikbranche noch relativ gut geschlagen. Eine dank Vorzieheffekten weiter hohe Nachfrage nach Wechselrichtern in Europa sorgte bei dem Unternehmen aus Niestetal unter dem Strich für ein Plus. Allerdings wurde das Niveau des Vorjahreszeitraums bei weitem nicht erreicht, auch konnte die Gesellschaft die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Trotzdem hob SMA seine Prognose für das Gesamtjahr am unteren Ende des Zielkorridors leicht an. Beim Photovoltaik-Unternehmen Phoenix Solar sorgen unterdessen der Umbau der Finanzen sowie der Preisverfall auf Solarmodule für Verluste.

Wie SMA Solar am Donnerstag mitteilte, stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 16,6 Prozent auf 833,7 Millionen Euro. In vielen europäischen Ländern wurden vor neuen Kürzungsschritten bei der Solarförderung noch zahlreiche Anlagen aufgebaut, auch in Nordamerika profitierte der Markt von ähnlichen Effekten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag jedoch mit 83,7 Millionen Euro um 19 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Der Überschuss ging ebenfalls um 19 Prozent auf 59,4 Millionen Euro zurück. Das Unternehmen nahm unter anderem Wertberichtigungen auf Forderungen an ihre Kunden sowie auf die eigenen Vorräte vor. Außerdem verbuchte der Konzern wegen Problemen mit Bauteilen höhere Aufwendungen für die Risikovorsorge.

BEI PROGNOSE EINEN HAUCH MUTIGER

Mit Blick auf die Prognose für das Gesamtjahr wurde SMA etwas mutiger und erhöhte den unteren Rand seines Zielkorridors. Danach wird nun einen Umsatzrückgang von 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro erwartet - bisher hatte Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon Erlöse von 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro als realistisch erachtet. Das operative Ergebnis soll 100 bis 150 Millionen Euro betragen (Vorjahr: 166 Mio Eur), bislang lag die Prognose bei 60 bis 150 Millionen Euro.

Die Gewinnmarge würde auf der neuen Basis bei 8 bis 10 Prozent liegen - an Traummargen von 27 Prozent wie im Erfolgsjahr 2010 ist längst nicht mehr zu denken. Für 2013 und die kommenden Jahre seien konkretere Aussagen derzeit nicht möglich, schreibt SMA Solar in seinem Finanzbericht und verweist auf weitere Förderkürzungen für Photovoltaik sowie die schnelllebige Entwicklung in der Branche. Die Aktie gab am Vormittag mehr als sechs Prozent an Wert ab und war damit größter Verlierer im TecDax. Marktteilnehmer waren enttäuscht von den Zahlen.

ANDERE IN GRÖßERER NOT

Der Hersteller von Wechselrichtern - diese wandeln den Gleichstrom aus Solarzellen in Wechselstrom um und sind daher Kernstück einer Solaranlage - hat es im Vergleich zu vielen Unternehmen der Branche allerdings noch gut. Die Preise für die Geräte sind im Vergleich zu Modulen relativ stabil geblieben. Sie sind technologisch aufwendiger und bieten so einen größeren Schutz vor der chinesischen Konkurrenz. Viele Produzenten kämpfen in Anbetracht des harten Wettbewerbs und fallender Zellen- und Modulpreise ums Überleben. Q-Cells aus Sachsen-Anhalt etwa befindet sich in der Insolvenz. Selbst die bisher noch erfolgsverwöhnten Maschinenbauer hat es getroffen - der auf die Solarindustrie spezialisierte Hersteller Centrotherm etwa steht ebenfalls vor der Pleite.

Auch das Photovoltaik-Unternehmen Phoenix Solar muss weiter kämpfen. Zwar konnte sich das Unternehmen aus Sulzemoss im ersten Halbjahr gegenüber dem drastischen Einbruch des Vorjahreszeitraums verbessern, aus der Verlustzone kommt Phoenix Solar deswegen aber nicht. Das operative Ergebnis lag bei minus 14,1 Millionen Euro nach einem Minus von 26,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Gesellschaft am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich standen minus 16,5 Millionen Euro nach zuvor minus 21,1 Millionen. Der Umsatz ging in den ersten sechs Monaten allerdings um 40 Prozent auf 84,4 Millionen Euro zurück. Das lag vor allem am Preisverfall bei Solarmodulen sowie an der Zurückhaltung der Kunden wegen der Restrukturierung der Finanzen bei Phoenix Solar./nmu/fn/kja


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