Anlagen der Petrochemie (Symbolbild).
Donnerstag, 28.04.2022 13:57 von | Aufrufe: 1809

ROUNDUP: Linde erhöht nach starkem Auftaktquartal Gewinnziel für 2022

Anlagen der Petrochemie (Symbolbild). pixabay.com

DANBURY/PULLACH (dpa-AFX) - Der weltweit größte Industriegase-Konzern Linde legt nach einem Gewinnplus im Auftaktquartal die Latte für den Jahresgewinn höher. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll 2022 auf 11,65 bis 11,90 US-Dollar zulegen, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Woking bei Guildford bei London mitteilte. Das sei ein Anstieg im Jahresvergleich um bis zu elf Prozent. Zuletzt war Linde von einem bereinigten EPS von 11,55 bis 11,85 Dollar (Dollarkurs) ausgegangen, nach erreichten 10,69 Dollar (10,16 Euro) 2021. Die Aktie schwankte gegen Mittag zwischen knappen Gewinnen und Verluste. Sie gehörte damit zum Feld der wenigen Verlierer im Leitindex Dax .

Die Prognose schließe den Ergebnisbeitrag aus Russland in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 aus, hieß es. Denn das Unternehmen werde seine russischen Aktivitäten weiter zurückfahren und die Projekte abwickeln, die von den Sanktionen betroffen seien. Das Russland-Geschäft steuerte 2021 rund ein Prozent zum Konzernumsatz bei.

Im zweiten Quartal soll der bereinigte Gewinn je Aktie auf 2,90 bis 3,00 Dollar zulegen. Das wären bis zu elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im ersten Quartal erhöhte sich der bereinigte Gewinn je Aktie im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 2,93 Dollar. Das war deutlich mehr als von Experten erwartet. Der Umsatz kletterte dank höherer Preise und Volumen um 13 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von knapp 1,2 Milliarden Dollar nach 979 Millionen im Vorjahr.

Wegen des Kriegs in der Ukraine hat Linde bereits das Neugeschäft in Russland gestoppt. Zudem will sich der Konzern in dem Land von Industrieanlagen trennen und bestimmte Kunden nicht mehr beliefern. Allerdings sollen lebenswichtige medizinische und andere sicherheitskritische Gase weiter geliefert werden. Der Konzern werde bestehende und künftige internationale Sanktionen weiter in vollem Umfang einhalten, hieß es jüngst.

Linde hatte noch im vergangenen Jahr von dem russischen Energiekonzern Gazprom zwei Großaufträge in Höhe von sechs Milliarden US-Dollar erhalten. Der Konzern bekam den Zuschlag für eine Gasverarbeitungsanlage und eine LNG-Flüssiggasanlage in einem großen Industriekomplex bei Ust-Luga. Zudem ist der Konzern aufgrund früherer Aufträge an einer Anlage im Rahmen des Pipelineprojekts "Power of Siberia" mit mehreren Aufträgen beteiligt. Die Pipeline soll Erdgasfelder in Ostsibirien mit Nordostchina verbinden. Die Anlage sollte in fünf Bauphasen bis 2024 errichtet werden. Ob all diese Projekte zu Ende geführt werden, ist noch offen.

Linde ist seit der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair 2018 der weltgrößte Anbieter von Industriegasen. Der Konkurrent des französischen Konzerns Air Liquide (Air Liquide Aktie) beliefert die Auto-, Öl-, Chemie- und Metallindustrie genauso wie Lebensmittelhersteller und Krankenhäuser. Den Löwenanteil der Umsätze und Gewinne erwirtschaftet Linde in der Region Amerika, rund 25 Prozent der Erlöse kommen aus Europa und rund 20 Prozent aus Asien.

Seit dem ersten März hat Linde mit Sanjiv Lamba einen neuen Vorstandschef. Lamba, der bereits vor der Fusion mit Praxair bei Linde im Vorstand saß, leitete zuvor das operative Geschäft des fusionierten Konzerns. Steve Angel wechselte in den Verwaltungsrat und löste dort Wolfgang Reitzle als Chefaufseher ab. Das Unternehmen wird demnächst die Zahlen für das erste Quartal vorlegen./mne/lew/jha/


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