HEILBRONN/INGOLSTADT (dpa-AFX) - Der ehemalige Chefentwickler von Dieselmotoren bei Audi
Der Entwickler geht vor Gericht gegen seine Freistellung im Zuge des Diesel-Skandals bei Volkswagen (VW Aktie)
Weiß hält die Kündigung vom 15. Februar für unwirksam. "Die sollte nur dazu dienen, den Gerichtstermin heute zu verhindern", sagte sein Verteidiger (Az.: 5 Ca 219/16). Der Anwalt zitierte auch aus internen Papieren aus einem Arbeitskreis aus dem Jahr 2012, in denen es um die Software ging. Der Arbeitskreis sei Stadler unterstellt gewesen, sagte er. Damit wäre die Chefetage schon vor Jahren im Bilde gewesen.
Im September 2015 war in den USA bekanntgeworden, dass VW über Jahre ein Programm zur Manipulation von Diesel-Abgaswerten einsetzte. Neben der Kernmarke VW sind Modelle etwa der Töchter Audi, Seat und Skoda betroffen. "Dieselgate" stürzte den Konzern in eine schwere Krise.
Stadler, seit 2007 Audi-Chef, ist im Zuge der Affäre zunehmend unter Druck gekommen. Nach dem Beginn des Skandals hatte schließlich auch Audi zugeben müssen, dass in seinen großen Sechszylinder-Dieseln Abgas-Software eingesetzt wurde, die nicht US-Vorschriften entsprach.
Nach wiederholten Vorwürfen gegen den Vorstandsvorsitzenden wehrt sich Audi nun ebenfalls. Wegen falscher Verdächtigung, Verrats von Betriebsgeheimnissen und Fälschung von Dokumenten prüft das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Strafanzeige gegen Unbekannt./lan/DP/stb
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