Ein Flugzeug am Boden (Symbolbild).
Montag, 16.07.2018 16:59 von | Aufrufe: 384

ROUNDUP/Chaos am Himmel: Lotsen kritisieren Airlines und Flugsicherung

Ein Flugzeug am Boden (Symbolbild). pixabay.com https://pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Fluglotsen wollen nicht für die zahlreichen Verspätungen und Flugausfälle in diesem Sommer verantwortlich gemacht werden. Gründe seien vielmehr eine falsche Personalplanung bei der bundeseigenen Flugsicherung sowie die einseitige Lobby-Politik der Fluggesellschaften in den vergangenen Jahren, erklärte die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am Montag in Frankfurt. Die Talsohle der augenblicklichen Misere sei noch nicht erreicht und aus Sicht der GdF auch keinesfalls schnell zu lösen.

Namentlich Ryanair -Chef Michael O'Leary habe gemeinsam mit anderen Airlines wie der Lufthansa (Lufthansa Aktie) Druck bei der EU für niedrigere Flugsicherungsgebühren gemacht, kritisierte GdF-Chef Matthias Maas. Die Flugsicherungen hätten die Vorgaben aus Brüssel nur mit großen Personaleinsparungen und dem Verschieben wichtiger technischer Erneuerungen leisten können. Nun verlangten dieselben Lobbyisten auf einmal eine höhere Leistung, was nicht funktionieren könne: "Man kann nun mal nicht alles haben: Billiger fliegen, aber gleichzeitig einen besseren Service durch noch mehr Mitarbeiter und mehr Kapazität durch neue Flugsicherungssysteme erwarten."

Der von den Airlines beklagte Fluglotsenmangel bestehe in Deutschland und europaweit, räumte Maas ein. Der bundeseigenen DFS hielt der Gewerkschafter vor, es in "fahrlässiger Weise" versäumt zu haben, die Ausbildungskapazitäten wieder zu steigern. Die Geschäftsführung habe mit Blick auf die Geschäftszahlen stets argumentiert, dass man teure personelle Überkapazitäten vermeiden müsse. Dies habe bei der GdF und fast allen Mitarbeitern für ungläubiges Kopfschütteln gesorgt, da es von der Anwerbung bis zum eigenständigen Arbeiten eines Fluglotsen zwischen drei und fünf Jahren brauche.

Man sei nicht frei in der Personalplanung, erwiderte die DFS in Langen bei Frankfurt. Die EU-Kommission habe Zielwerte vorgegeben, die erfüllt werden mussten. In der Zeit von 2012 bis 2014 habe man zu viele Lotsen für den vorhandenen Verkehr gehabt, nun trete in der aktuellen Regulierungsperiode das Gegenteil ein. Die gesamte Branche sei von dem unerwarteten Verkehrsanstieg seit 2017 überrascht worden, der auch im laufenden Jahr zu neuen Rekorden führen werde. Man bilde derzeit so viele Lotsen wie möglich aus./ceb/DP/jha


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Kurse

9,774
+0,56%
Air France-KLM Realtime-Chart
6,696
+0,69%
Lufthansa Chart
20,50
+0,89%
Ryanair Holdings Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zur Lufthansa Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News