Frankfurt am Main ist einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. (Symbolfoto)
Donnerstag, 13.10.2022 10:33 von | Aufrufe: 823

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Neuer Stabilisierungsversuch vor US-Daten

Frankfurt am Main ist einer der wichtigsten Finanzplätze Europas. (Symbolfoto) ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der zuletzt schwächelnde Dax hat am Donnerstag einmal mehr einen Stabilisierungsversuch unternommen. Vor neuen US-Inflationszahlen hielt sich die Kaufbereitschaft der Anleger allerdings in Grenzen.

Der deutsche Leitindex konnte seine anfänglichen, moderaten Verluste zwar abschütteln. Über eine Stunde nach Handelsbeginn reichte es jedoch nur für ein Plus von 0,26 Prozent auf 12 204,05 Punkte, womit er aber immerhin klar oberhalb der viel beachteten 12 000-Punkte-Marke blieb. Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen dämmte bei 21 799,47 Punkten sein Minus auf 0,43 Prozent ein, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zuletzt noch 0,21 Prozent verlor.

Laut Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets haben die am Nachmittag anstehenden US-Verbraucherpreise "das Potenzial, die Widerstandskraft des Dax der vergangenen Tage zu brechen und den Index auf neue Jahrestiefs zu befördern". Ähnlich pessimistisch äußerte sich Kapitalmarkstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets, der von einem "Ritt auf der Rasierklinge" sprach. Bereits am Mittwoch hatten die Erzeugerpreise aus den USA einen Erholungsversuch des Dax durchkreuzt.

Das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll von der September-Sitzung der US-Notenbank Fed hatte zudem deutlich gemacht, dass die Währungshüter keine größere Neigung zeigen, in der Bekämpfung der hohen Inflation durch weitere Leitzinsanhebungen nachzulassen. Die davor freundlichen US-Börsen hatten daraufhin kaum verändert geschlossen. Von hier gab es für den Dax also ebenso wenig Rückenwind wie von den asiatischen Aktienmärkten, die am Donnerstag nachgaben.

Es sei unwahrscheinlich, dass die Fed den Leitzins im November um weniger als 0,75 Prozentpunkte anheben werde, meint Molnar mit Blick auf das jüngste Sitzungsprotokoll. "Die Inflationszahlen heute dürften allerdings darüber mitentscheiden, was danach kommt: Wie viel Zinserhöhungen werden noch folgen und wann kann die Notenbank das hohe Tempo in Sachen Zinserhöhungen endlich drosseln und die Märkte beruhigen."

Am deutschen Markt standen die Zahlen von Südzucker im Mittelpunkt. Ein überraschend deutlicher Gewinnsprung im ersten Geschäftshalbjahr sowie ein erneut angehobener Umsatzausblick überzeugte die Anleger allerdings nur kurz: Nach einem freundlichen Auftakt drehten die Aktien des Zuckerproduzenten ins Minus und verloren 2,6 Prozent auf 12,31 Euro. Damit zählten sie zu den schwächsten Werten im Nebenwerte-Index SDax und rutschten zudem unter die 200-Tage-Linie, die als Indikator für die längerfristige Kursentwicklung gilt.

Einem Händler zufolge liegt die neue Umsatzprognose zwar über der Konsensschätzung. Er hatte aber schon vorbörslich vor möglichen Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Erholung gewarnt und mit Blick auf die nur bestätigten Gewinnziele moniert, dass die Ergebnisdynamik den Erlösen hinterher hinke.

Vor diesem Hintergrund zollten auch die Südzucker-Tochter Cropenergies dem gestrigen Kurssprung nach guten Zahlen Tribut: Mit minus 4,3 Prozent rutschten die Titel des Biokraftstoffherstellers ans Indexende ab.

Aktien aus dem Chipsektor standen nach negativen Branchennachrichten ebenfalls unter Druck: So verloren die Titel des Dax-Konzerns Infineon (Infineon Aktie) 1,6 Prozent, und für die Titel des Branchenausrüsters Aixtron ging es um 3,3 Prozent nach unten.


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Der US-Branchenausrüster Applied Materials (Applied Materials Aktie) kürzte seinen Ausblick auf das Schlussquartal wegen zuletzt erlassener Beschränkungen der USA für die Geschäftsbeziehungen mit China. Laut Händlern ist dies kein gutes Omen für die Perspektiven in der Branche allgemein. Hinzu kam, dass der taiwanesische Chipkonzern TSMC ankündigte, seine geplanten Investitionen in Anlagen in diesem Jahr um zehn Prozent zu kürzen. Börsianer werteten dies als "dramatisches Signal für die derzeitige Verfassung der Tech-Branche".

Beim Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown belastete eine gestrichene Kaufempfehlung der Citigroup: Die Aktien sanken um 5,8 Prozent auf ein erneutes Rekordtief und waren zudem größter Verlierer im MDax. Analystin Aakanksha Anand geht inzwischen von einer schwereren Rezession aus und spricht nur noch ein neutrales Anlagevotum aus. Immobilienwerte insgesamt litten weiter unter dem steigenden Zinsniveau./gl/stk

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