Samstag, 18.03.2023 17:05 von dpa-AFX | Aufrufe: 1510

ROUNDUP 2/'FT' UBS und Credit Suisse beraten über mögliche Übernahme

Ein Beratungsgespräch bei einer Bank. (Symbolbild) © Ridofranz / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

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ZÜRICH/BERLIN (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS soll nach einem Bericht der "Financial Times" an der teilweisen oder kompletten Übernahme der angeschlagenen Konkurrentin Credit Suisse interessiert sein. Wie das Blatt unter Berufung auf Insider berichtet, wollen sich die Aufsichtsräte der beiden größten Schweizer Kreditinstitute am Wochenende getrennt treffen, um entsprechende Beratungen zu führen. Es wäre die folgenreichste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise. Die UBS und die Credit Suisse lehnte am Samstag jeweils auf dpa-Anfrage einen Kommentar ab. Zugleich wies der US-Vermögensverwalter Blackrock einen Bericht der "Financial Times" über ein mögliches Übernahmeangebot für Credit Suisse zurück.

Die Schweizerische Nationalbank und die Schweizer Aufsicht Finma organisieren dem Bericht zufolge die Gespräche, um das Vertrauen in den Bankensektor des Landes zu stärken. Die Aufsichtsbehörden hätten den US-amerikanischen und britischen Amtskollegen mitgeteilt, dass eine Fusion der beiden Banken ihr "Plan A" sei. Darüber hinaus würden weitere Optionen beraten. Die Schweizerische Nationalbank wolle eine unkomplizierte Lösung vor Öffnung der Märkte am Montag finden. Die "Financial Times" schreibt, es gebe keine Garantie, dass eine Einigung erzielt werde. Die Bank of England und die US-Notenbank Federal Reserve lehnten dem Blatt zufolge eine Stellungnahme ab.

Die schlingernde Großbank Credit Suisse hatte zuletzt unter erheblichem Vertrauensverlust der Anleger gelitten. Der Aktienkurs war auf ein Rekordtief gefallen, nachdem der größte Investor der Bank die Bereitstellung von weiterem Kapital ausgeschlossen hatte und das Institut weiter mit Geldabflüssen zu kämpfen hatte. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stellte dann dem Institut Kredite bis zu 50 Milliarden Franken (knapp 51 Mrd Euro) zur Verfügung. Für die Notenbank, Finanzaufsicht und Regierung geht es auch darum, eine allgemeine Bankenkrise zu verhindern.

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Die Bürgerbewegung Finanzwende forderte Finanzminister Christian Lindner (FDP) auf, die Finanzmärkte strenger zu regulieren. Es sei endlich ein stabiles Finanzsystem nötig, wie es seit 15 Jahren versprochen werde, heißt es nach Angaben des Vereins in einer am Samstag von ihm gestarteten Petition. Darin fordert Finanzwende eine Vollendung der europäischen Bankenunion, die Einführung eines Trennbankensystems und einer Finanztransaktionssteuer sowie die Regulierung der Schattenbanken. "Nach der Finanzkrise 2008 sollten eigentlich strenge Regeln für Banken geschaffen werden", sagte Finanzwende-Vorstand Gerhard Schick. Die Regulierung der Finanzmärkte sei den Herausforderungen unserer Zeit aber nicht gewachsen./mrd/sl/DP/zb

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