Ein Standort von Airbus in Singapur.
Donnerstag, 14.11.2013 14:14 von | Aufrufe: 2418

ROUNDUP 2: EADS fliegt mit Airbus in neue Höhen - Hoffen auf A380-Aufträge

Ein Standort von Airbus in Singapur. © killerbayer / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

(Neu: Aussagen aus Telefonkonferenz zu Airbus A380 und A350, Aktienkurs)

TOULOUSE (dpa-AFX) - Der Flugzeugbauer Airbus hat seiner Mutter EADS einen überraschend kräftigen Gewinnsprung beschert. Dank lukrativer Flugzeugverkäufe stand im dritten Quartal unter dem Strich ein Gewinn von 436 Millionen Euro - 45 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und auch mehr als von Analysten erwartet. Nach der jüngsten Auftragsflut für Airbus rechnet Konzernchef Thomas Enders im laufenden Jahr jetzt mit noch mehr Bestellungen als zuletzt. Während beim neuen Großraumflieger A350 alles glatt zu laufen scheint, droht der weltgrößte Passagierjet A380 wegen der schwachen Nachfrage zum Sorgenkind zu werden.

Die EADS-Aktie reagierte unentschieden auf die Nachrichten. Nachdem sie am Vormittag in Paris und Frankfurt um rund zwei Prozent ins Minus gefallen war, notierte sie um die Mittagszeit wieder knapp im Plus. Analysten bemängelten den hohen Barmittelabfluss von 1,5 Milliarden Euro in diesem Jahr: Vor allem die Entwicklung der A350 frisst derzeit eine Menge Geld.

Vor allem dank kräftiger Zuwächse bei Airbus konnte EADS den Umsatz im dritten Quartal um elf Prozent auf 13,6 Milliarden Euro steigern. Der operative Gewinn legte um 26 Prozent auf 663 Millionen Euro zu - und ging zu zwei Dritteln aufs Konto der Verkehrsflugzeugsparte. Das Geld aus der zivilen Luftfahrt kann Enders gut gebrauchen: Er baut den Konzern um und muss vor allem das schwächelnde Rüstungsgeschäft wieder in die Erfolgsspur bringen.

Doch auch bei Airbus stehen wichtige Aufgaben an. So muss die neue A350 nach ihrem Erstflug im Juni fit für die Zulassung gemacht werden. Der Flieger soll Boeings "Dreamliner" und der größeren Boeing (Boeing Aktie) 777 Konkurrenz machen und wie geplant spätestens Ende 2014 ausgeliefert werden. Trotz hoher Anlaufkosten erwartet EADS-Finanzchef Harald Wilhelm, dass das Modell noch in diesem Jahrzehnt Gewinn abwirft.

An diesem Ziel hat EADS beim weltgrößten Passagierflieger A380 noch zu knabbern. Das Modell soll im Jahr 2015 die Gewinnschwelle erreichen - sofern genügend Bestellungen eingehen und Airbus 30 Maschinen pro Jahr bauen kann. Doch von den für 2013 erhofften 25 Neuaufträgen ist kein einziger eingegangen. Wilhelm zeigte sich aber zuversichtlich, dass vor Jahresende ein Großteil der erhofften Aufträge eingeht. So hat der Flugzeugfinanzierer Doric im Juni einen Vorvertrag über 20 Maschinen unterzeichnet, der nur noch fixiert werden muss. Das Problem: Baut Airbus die Maschinen zu schnell, könnte bei weiter ausbleibenden Bestellungen den Fabriken mittelfristig die Arbeit ausgehen.

Insgesamt kann sich Airbus aber kaum beklagen. EADS-Chef Enders schraubte das Ziel für dieses Jahr jetzt von mehr als 1.000 auf über 1.200 Flugzeug-Bestellungen nach oben. Die Zahl der Auslieferungen soll mit bis zu 620 Fliegern etwas höher ausfallen als bislang angekündigt. Schlechter sieht es beim Militärtransporter A400M aus: Nachdem das erste Exemplar im Sommer mit mehreren Jahren Verspätung an Frankreich ausgeliefert wurde, sollen in diesem Jahr nur drei statt vier Fliegern den Weg zu den Kunden finden.

Auch im übrigen Konzern ist das Rüstungsgeschäft die größte Baustelle. Enders hatte zuletzt angekündigt, nicht nur die Konzernmutter EADS künftig den Namen Airbus zu geben, sondern auch die Struktur zu verändern. Dabei sollen die schwächelnde Rüstungssparte Cassidian, die Weltraumtochter Astrium und Airbus Military zur Sparte Airbus Defence & Space zusammengelegt werden.

Der Konzern wird damit seinem Rivalen Boeing in Struktur und Aufstellung deutlich ähnlicher und soll so vor allem schlagkräftiger werden. Die Mitarbeiter müssen sich auf deutliche Veränderungen einstellen - bis hin zum Jobverlust. Bereits vor einem Jahr hatte Rüstungschef Bernhard Gerwert die nötigen Streichungen auf bis zu 850 Stellen beziffert. Ob und wie viele noch dazukommen, will Enders im Dezember erklären./stw/sbr/jha/fbr


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