(Neu: Aussagen aus der Analystenkonferenz zu Übernahmen am Ende, aktueller Kurs.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse
Von dem Erlösplus von 13 Prozent seien je sechs Prozentpunkte einerseits auf strukturelles Wachstum und andererseits auf günstige Marktbedingungen wie die zeitweise hohen Schwankungen an den Aktienmärkten zurückzuführen gewesen. Diese haben die Nachfrage nach Absicherungsprodukten getrieben, die auf Plattformen der Deutschen Börse gehandelt werden. Ein Prozentpunkt des Wachstums geht auf kleinere Übernahmen der vergangenen Jahre zurück.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 17 Prozent auf 462 Millionen Euro zu. Damit übertraf die Deutsche Börse beim Erlöswachstum die Erwartungen der Experten. Das Gewinnplus fiel in etwa so aus, wie Analysten es erwartet hatten. An der Börse ging es nach Bekanntgabe der Zahlen aber deutlich nach unten. Am Nachmittag gab die Aktie rund drei Prozent auf 139,65 Euro nach.
Damit entfernte sich die Aktie von ihrem Mitte Oktober erreichten Rekordhoch von 145,95 Euro. Trotz der Verluste nach den Quartalszahlen gehört das Papier mit einem Plus von rund 33 Prozent zu den größten Gewinnern im deutschen Leitindex Dax
"Das deutlich zweistellige Ergebniswachstum im dritten Quartal hat den bereits positiven Wachstumstrend im Jahresverlauf weiter verbessert", kommentierte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer. "Wir sind daher zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr erreichen werden und bestätigen unsere Jahresprognose von rund 10 Prozent bereinigtem Ergebniswachstum."
In den ersten neun Monaten stieg der um Sondereffekte wie Kosten für den Konzernumbau bereinigte Gewinn um knapp zwölf Prozent auf 863,2 Millionen Euro. Die Nettoerlöse legten um sieben Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zu - wobei das strukturelle Wachstum, also aus eigener Kraft, wie geplant bei fünf Prozent lag. Unter dem Strich und inklusive der Sonderfaktoren verdiente der Konzern 791 Millionen Euro und damit 16 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Sondereffekte summierten sich in den ersten neun Monaten auf etwas mehr als 70 Millionen Euro, nach fast 90 Millionen Euro bis Ende September. Die als Sondereffekte bezeichneten Kosten enthalten im wesentlichen Aufwendungen für Übernahmen, die Inanspruchnahme von Rechtsberatungsleistungen und für Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, wie dem Abbau und der Verlagerung von Stellen.
Der seit Anfang 2018 amtierende Unternehmenschef Theodor Weimer will die jährlichen Fixkosten bis Ende 2020 um rund 100 Millionen Euro drücken. Die Hälfte dieses Betrags soll aus dem Personalbereich kommen. Um Personalkosten zu sparen, sollen Stellen in Frankfurt wegfallen und an Standorten wie Cork (Irland) oder Prag (Tschechische Republik) entstehen.
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Am Ende soll das Unternehmen größer sein als zuletzt. "Bis Ende 2020 wollen wir nicht nur ein effizienteres Unternehmen sein, sondern auch ein größeres mit mehr Mitarbeitern als heute", hatte Weimer bei der Vorstellung des Sparprogramms gesagt. Ende 2017 hatte die Deutsche Börse 5640 Mitarbeiter beschäftigt, davon etwa 2500 in Deutschland.
Nichts Neues gab es zum Thema Übernahmen. Der Ex-HVB-Chef hatte Anfang des Jahres nach zuletzt einigen kleineren Akquisitionen angekündigt, konnte bis jetzt aber nicht liefern. Weimer hatte mit der Devisenhandelsplattform FXall vom Finanzdatenanbieter Refinitiv bereits einen dicken Fisch an der Angel.
Diesen schnappte ihm ausgerechnet der Erzrivale von der Insel weg. Die London Stock Exchange (LSE)
Geeignete Kandidaten zu finden, dürfte aber nicht einfach werden, räumte Weimer bei einer Analystenkonferenz ein. Im Devisenhandelsbereich gebe es nicht mehr so viele geeignete Unternehmen, sagte er, verwies aber gleichzeitig darauf, dass sich die Deutsche Börse auch Zukäufe in anderen Bereichen die dem Geschäft mit Daten oder dem Handel mit Rohstoffen vorstellen kann.
Ein weiteres Problem sei aber auch, dass die Bewertungen wegen der derzeit laufenden Konsolidierung in der Branche hoch und in einigen Bereichen sehr hoch ist. Weimer betonte, dass die Deutsche Börse bei allen Übernahmeplänen auch stark auf den Preis achten wird. Die Deutsche Börse hat für eine Übernahme zirka 1,5 Milliarden Euro in der Kasse - sollte ein geeignetes Ziel auftauchen, könnte aber auch das Kapital erhöht werden./zb/fba
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